SARS-CoV-2 kann Schulen betreffen, "entsteht" aber dort nicht. Am Montag publizierte "Lancet Child & Adolescent Health" zwei Studien zum Thema Covid-19 und Schulwesen. Eine wissenschaftliche Untersuchung mit der Abschätzung des Starts des Schuljahres in Großbritannien mit September zeigte in Berechnungen Folgendes: "Die Resultate der Simulation deuten darauf hin, dass eine zweite Welle (von Covid-19) in Großbritannien verhindert werden kann, wenn die Testraten erhöht werden (59 bis 87 Prozent aller SARS-CoV-2-Infizierten müssten getestet werden)." 75 Prozent aller Personen mit symptomatischer Covid-19-Erkrankung müssten diagnostiziert und isoliert werden, um eine zusätzliche Problematik durch die Öffnung der Schulen zu vermeiden.
Sehr geringes Infektionsrisiko
Aus Australien stammt die zweite Studie. Dabei wurde die Ausbreitung von Covid-19 in 25 Schulen und Kindergärten in New South Wales analysiert: Es zeigte sich für Kinder und Betreuer (Lehrer) ein sehr geringes Infektionsrisiko, wenn effektives Contact Tracing und sonstige Maßnahmen durchgeführt wurden.
Vorerst nur auf einem Preprint-Server ohne Peer Review ist eine Übersichtsarbeit von E. Goldstein von der Abteilung für Epidemiologie der Harvard School of Public Health in Boston zu lesen. Dort wird auf chinesische Untersuchungen verwiesen. So hätte sich in Haushalten in der Region Wuhan für Unter-18-Jährige nur eine Infektionsrate von vier Prozent ergeben, bei Erwachsenen eine von 17 Prozent, also das Vierfache.
Volksschule geringere Rate als bei älteren Schülern
Es existierten auch Hinweise darauf, dass in Volksschulen ein geringeres Risiko für die Verbreitung von SARS-CoV-2 herrsche als in Schulen für Ältere. "All das deutet darauf hin, dass die Öffnung von Volksschulen von anderen Maßnahmen wie Verringerung von Menschenansammlungen und Reduktion des Übertragungsrisikos insgesamt begleitet werden sollte."