71 Menschen haben sich in China mit dem Coronavirus angesteckt. Ausgangspunkt dürfte eine Nachbarin gewesen sein, die selbst keine Symptome zeigte und deshalb auch den Fahrstuhl in dem Hochhaus benutzt hat.
Eine Fallstudie von Wissenschaftlerin in der chinesischen Provinz Hubei kommt nun zu dem Schluss, dass das Virus über die Oberflächen in dem Lift übertragen wurde. Die Forscher veröffentlichten hierzu nun einen Bericht auf der Seite des Fachjournals "Emerging Infectious Diseases".
Keinen Kontakt, trotzdem erkrankt
Dem Bericht zufolge ist die 25-Jährige am 19. März nach einem USA-Aufenthalt in die chinesische Provinz Heilongjiang zurückgekehrt, die acht Tage zuvor keine Infektion mit dem Coronavirus mehr gemeldet hat.
Nachdem unter den Fällen, die in einer direkten Verbindung zu dem Hochhaus standen, niemand war, der sich in den vergangen 14 Tagen in einem Corona-Gebiet aufgehalten haben, widmete man sich der 25-Jährigen genauer. So konnte man die Infektionskette rund um die gerade aus den USA-Zurückgekehrten entschlüsseln.
Über Oberflächen infiziert
Jedoch hatte die 25-Jährige nach ihrer Rückkehr keinen Kontakt zu ihren Nachbarn. Und auch den Fahrstuhl habe sie immer nur alleine benutzt. Deswegen gehen die Forscher nun davon aus, dass sich die Bewohner infiziert haben als sie mit Oberflächen des Fahrstuhls in Kontakt kamen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts kann das Virus bis zu 48 Stunden lang auf Edelstahl nachgewiesen werden, auf Kunststoff sogar 72 Stunden lang - auch wenn die Viruslast gering sei. Fahrstühle zählen aber durchaus auch aufgrund der schlechten Belüftung zu den Hotspots der Virusverbreitung.