• Schere stecken lassen! Dass Videoanleitungen zum Haareschneiden im Internet voll im Trend liegen, ist Marco Fellners Meinung nach fatal: „Ich kann nur dringend davon abraten, sich selbst die Haare zu schneiden. Das Ergebnis kann nur schlimmer sein als die jetzige Frisur.“ Auch Friseure schneiden sich meist nicht eigenhändig die Haare – man sieht den eigenen Kopf einfach nicht gut genug. Selbst vom vermeintlich einfachen Kürzen der Stirnfransen rät er ab: „Bei einem geraden Pony sieht man sofort jeden Fehler.“

  • Glatze kann nicht jeder tragen: Einzige Ausnahme beim Haarschnitt Marke Eigenbau sind Männer, die sich ihre Haare ohnehin mit dem Rasierer schneiden und nie zum Friseur gehen. Aber auch hier ist Vorsicht geboten, wenn man ihrem Beispiel folgt: „Ich rate dazu, sich von einem Profi beraten zu lassen, ob eine Glatze zu einem passt“, sagt der Steirer. Also besser keinen Kahlschlag aus der Not heraus: Das Nachwachsenlassen der gekappten Haare dauert sicher länger, als durchzuhalten, bis die Friseure wieder aufsperren dürfen. Haare wachsen nämlich nur rund einen Zentimeter pro Monat.
Marco Fellner, Friseur und Make-up-Artist in Zeltweg
Marco Fellner, Friseur und Make-up-Artist in Zeltweg © KK
  • Auffrischen statt färben. Wer beim Profi färben lässt, sollte jetzt tunlichst nicht zu einer Koloration für zu Hause greifen, um den immer deutlicher sichtbar werdenden Haaransatz zu kaschieren. „Die Chance, den richtigen Farbton zu treffen, liegt praktisch bei null“, sagt Fellner. Das gilt besonders für Blond – also Finger weg. Stattdessen plädiert der Profi dafür, auswaschbare Ansatzsprays oder spezielle Farbpflegen zu verwenden, um die Zeit bis zum Nachfärben zu überbrücken. „Solche Produkte kann man auch bei Friseuren aus der Region bestellen, um sie zu unterstützen – viele haben jetzt einen Onlineshop“, sagt der vielfach ausgezeichnete Friseur und Make-up-Artist.
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  • Pause für die Haarpracht. Statt die Haare beim Do-it-Yourself vor dem Badezimmerspiegel zu schädigen, sollte man ihnen derzeit lieber eine Verschnaufpause vom Styling gönnen. Die Isolation in der Coronakrise ist zum Beispiel ideal dafür, die Haare „ausfetten zu lassen“. Das bedeutet, die Haare wesentlich weniger oft zu waschen, als man es normalerweise tut – denn häufiges Shampoonieren lässt die Kopfhaut austrocknen und die Talgdrüsen nur noch mehr Fett produzieren. Die Gelegenheit ist auch günstig, Glätteisen und Fön in der Schublade und das Haar sich erholen zu lassen. Lufttrocknen ist angesagt. Viele haben jetzt endlich die Zeit, pflegende Haarkuren aufzutragen.
  • In der Länge locker und luftig. Was kann man mit langen Haaren tun, wenn einen der morgendliche Blick in den Spiegel ratlos zurücklässt? „Der ungefärbte Ansatz lässt sich kaschieren, indem man die Haare nahe der Kopfhaut leicht toupiert“, sagt Fellner. „Auf keinen Fall aber einen geraden Scheitel ziehen, dann fällt er umso mehr auf.“ Besser ist es, wenn man die Haare stattdessen nach hinten kämmt und locker luftig fallen lässt, statt sie streng in den Pferdeschwanz zu stecken. Von einem überfälligen Haarschnitt kann man auch mit einfachen Flechtfrisuren ablenken.
Einfache Flechtfrisuren verschleiern aus dem Schnitt gewachsenes Haar
Einfache Flechtfrisuren verschleiern aus dem Schnitt gewachsenes Haar © Tyler Olson/stock.adobe.com (Tyler Olson)
  • Kurz und knifflig. Klassische Kurzhaarschnitte für Männer sehen so einfach aus – sind sie allerdings nicht. Deshalb rät der Profi auch hier, nicht selbst zur Schere zu greifen. „Sind die Haare zu lang, am besten mit etwas Haarwachs nach hinten kämmen“, sagt Fellner. Wer seinen Bart üblicherweise beim Friseur stutzen lässt, wirft jetzt den Trimmer an: „Nur nicht zu kurz einstellen. Am besten rund vier Millimeter.“
  • Helfer in der Not. Hilfe in der Haarkrise bieten auch diverse Accessoires: Reifen halten die überlangen Stirnfransen zurück,
    Tücher verstecken den ungefärbten Ansatz – und liegen darüber hinaus voll im Trend. Bei den Herren helfen Kappen, Hauben oder Bandanas.
Frisuren mit Tüchern kaschieren des Ansatz
Frisuren mit Tüchern kaschieren des Ansatz © Andrey Kiselev/stock.adobe.com

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