Hunde und Herrchen, die direkt im Grünen wohnen oder einen eigenen Garten vor der Haustüre haben, sind derzeit klar im Vorteil. Sie können sich viel besser austoben als Tiere, in der Stadt, deren Spaziergänge wegen der Ausgangsbeschränkungenderzeit meist kürzer ausfallen. Und jeder Hundebesitzer weiß, wie wichtig Beschäftigung für seinen Vierbeiner ist. Nur wenn er ausgelastet ist, ist er auch entspannt.

Kann man seinen Hund körperlich nicht genügend fordern, nutzte man die Zeit zu Hause am besten, indem man seinen Geist trainiert. Neue Übungen erlernt ein Tier ohnehin am besten in möglichst reizarmer Umgebung. Die eigenen vier Wände sind also der beste Trainingsplatz. Hundecoach Thomas Hauser gibt Tipps, wie man seinen Vierbeiner in der Wohnung auslasten kann.

Übung 1: Die Schnüffelbox

Voraussetzungen: Für alle Hunde geeignet.
Lerneffekt: Impulskontrolle, Festigen des Kommandos „Bleib!“.
Material: Eine Schachtel je nach Größe des Hundes. Leckerlis in verschiedenen Größen. Zeitungspapier.

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So wird’s gemacht: Das Papier zerknüllen und damit locker die Schachtel füllen, darin fünf bis zehn Leckerlis verstecken. Dann den Hund einladen, darin zu stöbern. Erst größere Snacks verwenden, dann immer kleinere.

Tipps: Den Hund erst stöbern lassen, wenn man ihm das Signal dazu gibt. Den Schwierigkeitsgrad kann man steigern, indem man die Schachtel erst nach 30 bis 60 Sekunden freigibt. Die Übung immer gemeinsam mit dem Hund machen und die Schachtel danach gleich wegräumen.

Übung 2: Das Hütchenspiel

Voraussetzungen: Impulskontrolle sollte bereits vorhanden sein.
Lerneffekt: Stärkt Impulskontrolle und Konzentrationsfähigkeit.
Material: Drei bis fünf Becher oder kleine Schüsseln aus Kunststoff. Leckerlis in Erbsengröße.

So wird’s gemacht: Der Zweibeiner setzt sich auf den (glatten) Fußboden und lässt den Hund vor sich „Sitz“ machen. Man beginnt mit zwei Bechern und zeigt dem Tier, wie man unter einen ein Leckerli legt. Wie beim berühmten Hütchenspiel werden jetzt die Becher verschoben. Errät der Hund den richtigen Becher, bekommt er den Snack. Tippt er falsch, geht er leer aus.

Wahrscheinlich wird der Hund anfangs versuchen, das Experiment zu sprengen, indem er alle Becher umwirft – daran muss man ihn sanft, aber bestimmt hindern. Vielleicht braucht der Hund anfangs ein bisschen Hilfe, wenn er das Prinzip aber einmal verstanden hat, kann man den Schwierigkeitsgrad steigern, indem man die Anzahl der Becher erhöht und sie schneller bewegt. Wichtig ist es, auf Anzeichen von Frust beim Hund zu achten: Dann sollte man ihm zwischendurch eine Aufgabe geben, die er sicher ausführen kann (z. B. „Sitz!“), und ihn belohnen. Dann kann man sich wieder den Hütchen widmen.

Tipps: Der Hund von Welt wirft den Becher nicht um, sondern deutet mit seiner Nase darauf.

Übung 3: Das Versteckspiel

Voraussetzungen: Beherrschen des Kommandos „Bleib!“, apportieren.
Lerneffekt: Schulen des Geruchssinns.
Material: Ein Dummy (spezieller Beutel) mit Reiß- und Klettverschluss, den man mit Leckerlis befüllt.

So wird’s gemacht: Den Hund „Sitz“ und „Bleib“ machen lassen. Den Dummy ein paar Schritte entfernt auf den Boden legen, zum Tier zurückgehen und ihm mit einer Geste den Weg zum Beutel freigeben. Bringt der Hund den Dummy wie beim Apportieren zurück, belohnt man ihn mit einem Leckerli. Die Entfernung steigern und der Geste, die „Bleib!“ aufhebt, den Begriff „Such!“ vorausgehen lassen. Den Schwierigkeitsgrad steigern, indem man den Beutel zunächst außerhalb der Sichtweite des Hundes platziert und schließlich versteckt. Dann muss der Hund seinen Geruchssinn zum Aufspüren nutzen.

Tipps: Nutzen Sie bei dieser Übung den ganzen für den Hund erlaubten Teil der Wohnung.

Übung 4: Das Sesselhüpfen

Voraussetzungen: Für kleine Hunde.
Lerneffekt: Verbesserung des Körpergefühls, Teambuilding.
Material: Zwei bis vier Sessel mit rutschfester Oberfläche.

So wird’s gemacht: Zunächst muss man den Hund langsam und ohne Druck auf einen Sessel locken. Belohnen Sie auch kleine Fortschritte! Ist das geschafft, kann man damit beginnen, den Hund von einem Sessel auf den anderen umsteigen zu lassen. Die Sitzflächen liegen dabei noch direkt aneinander. Den Hund ein paar Mal umsteigen lassen und nicht auf das Belohnen vergessen. Funktioniert das, kann man die Sessel zentimeterweise auseinanderrücken, bis der Hund schließlich springt.

Den Sprung jedes Mal mit einer einladenden Geste begleiten, dann ein akustisches Kommando wie „Hopp!“ unmittelbar vorausgehen lassen. Die Übung lässt sich um beliebig viele Sessel erweitern.

Tipps: Den Hund nicht immer gleich zum nächsten Sessel springen lassen, sondern zwischendurch das Kommando „Bleib!“ einbauen.

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