Können Haustiere wie Katzen und Hunde SARS-CoV-2 auf den Menschen übertragen?

„Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass Hunde oder Katzen eine Rolle bei der Verbreitung von SARS-CoV-2 spielen“, sagt Kurt Frühwirth, Präsident der Österreichischen Tierärztekammer. Diese Einschätzung teilen auch das European Centre for Disease Control und die Weltgesundheitsorganisation WHO. Es bestehe kein Grund dafür, Haustiere vorsorglich in Tierheimen abzugeben oder gar auszusetzen, betont das deutsche Friedrich-Loeffler-Institut für Tiergesundheit. Und selbst wenn ein Tier positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden sollte, gäbe es keinen Anlass, es einzuschläfern.

In den letzten Wochen gab es aber immer wieder Meldungen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden. Was bedeutet das?

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Eine Ansteckung bei mit Covid-19 infizierten Menschen ist je nach Tierart nach neuesten Erkenntnissen nicht völlig auszuschließen. Allerdings bedeutet eine mögliche Infektion nicht automatisch, dass sich das Virus in den Tieren vermehren kann und von ihnen auch wieder ausgeschieden wird (mit z. B. Nasensekret, Hustenauswurf oder Kot) oder dass das Tier tatsächlich erkrankt. Das Infektionsrisiko geht grundsätzlich nicht vom Tier, sondern von dessen infizierten Besitzern aus.

Können sich Katzen bei erkrankten Menschen mit Covid-19 infizieren?

Eine neue Studie von chinesischen Wissenschaftlern zeigt, dass sich Katzen (und auch Frettchen) experimentell mit SARS-CoV-2 infizieren lassen und das Virus unter den besonderen Versuchsbedingungen des Labors auch auf andere Katzen übertragen können. Dies erlaubt allerdings keine Rückschlüsse darauf, ob Katzen Virusmengen ausscheiden, die für eine Infektion des Menschen ausreichen. „Derzeit gibt es darauf keine Hinweise“, sagt Frühwirth. Auch schon bei der SARS-CoV-Epidemie im Jahr 2003 kam es zu Infektionen bei Katzen, ohne dass dies tatsächlich für eine Weiterverbreitung relevant war.

Können sich Hunde bei erkrankten Menschen mit Covid-19 infizieren?

Bisher gibt es keinen wissenschaftlich belegbaren Hinweis auf eine epidemiologisch relevante Infektion von Hunden durch infizierte Personen. In einer ersten tierexperimentellen Studie aus China wird berichtet, dass Hunde nur „geringgradig infizierbar“ sind.

Wie soll man mit seinem Tier umgehen, wenn man als Besitzer möglicherweise oder tatsächlich mit SARS-CoV-2 infiziert ist?

„Klar ist, dass man im Umgang mit Haustieren grundsätzlich auf Hygiene achten muss“, sagt Frühwirth. Händewaschen nach dem Kontakt oder dem Saubermachen des Katzenkisterls sollten eine Selbstverständlichkeit sein. (Möglicherweise) infizierte Personen sollten engen Kontakt vermeiden, die Tiere nicht anhusten oder anniesen oder sich von ihnen durchs Gesicht lecken lassen. Das Friedrich-Loeffler-Institut rät, Freigängerkatzen in einem möglicherweise betroffenen Haushalt für die Dauer der Quarantäne nicht hinauszulassen. 

Gibt es andere Coronaviren als SARS-CoV-2 bei Haus- und Nutztieren?

„Corona“ ist für viele Tierbesitzer ein Begriff, den sie schon einmal im Zusammenhang mit ihren Lieblingen gehört haben: „Die Familie der Coronaviren ist sehr groß“, sagt Frühwirth. Bei Katzen zum Beispiel können sie Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) verursachen – eine Bauchfellentzündung. Das Canine Coronavirus löst bei Hunden Durchfall aus. Bei Schweinen steckt hinter der die epizootischen Virusdiarrhoe (PED) ebenfalls ein Coronavirus. Diese Erreger sind nicht auf Menschen übertragbar und klar von SARS-CoV-2 zu unterscheiden.

Können sich bei uns übliche Nutztiere mit SARS-CoV-2 infizieren und es weiterverbreiten?

Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass sich Schweine, Hühner und andere Nutztiere sich mit SARS-CoV-2 infizieren können. Das deutsche Friedrich-Loeffler-Institut hat mit Studien zur Empfänglichkeit von Tieren gegenüber dem neuartigen Virus begonnen. Die ersten Zwischenergebnisse zeigen, dass sich weder Schweine noch Hühner mit dem Erreger infizieren lassen.

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