Vieles müssen wir aufgrund der Corona-Maßnahmen missen. Eislaufen gehört nicht dazu. Kufenkunst bleibt auch für uns Laien erlaubt. Wobei zu bedenken ist: Das Verletzungspotenzial beim Eislaufen wird oft unterschätzt. Rund 5000 Eisläufer landen in Österreich pro Jahr nach dem Sporteln im Spital, rund die Hälfte davon (53 Prozent) sind Kinder und Jugendliche.
Mehr als 90 Prozent der verunfallten Eisläufer verletzen sich laut Kuratorium für Verkehrssicherheit bei Einzelstürzen, 6 Prozent bei Zusammenstößen. Rund drei Viertel (76 Prozent) aller verzeichneten Verletzungen sind Knochenbrüche, die häufigsten darunter Frakturen des Handgelenks (29 Prozent) und des Unterarms (25 Prozent).
Das liegt daran, dass Stürze oft auch reflexartig mit den Händen abgefangen werden – Verstauchungen, Knochenbrüche und Schnittverletzungen durch Kufen können schmerzhafte Folgen sein. Deshalb sollte man auf dem Eis auf Handgelenksprotektoren und robuste Handschuhe nicht verzichten.
Zudem kommen auch Stürze auf den Hinterkopf beim Eislaufen häufig vor – dennoch zählt für die meisten Hobbyeisläufer Österreichs der Helm noch nicht zum Standard, wie eine aktuelle Erhebung des Kuratoriums zeigt: Rund 85 Prozent der Eisläufer sind ohne Helm unterwegs. Ein perfekt sitzender Wintersporthelm ist auch hier ein wertvoller Schutzengel.
Immer mehr Seen melden, dass die Eisfläche auf dem Wasser zum Sporteln freigegeben ist. Im Gegensatz zum Kunsteis gilt es in der Natur noch mehr zu beachten: Wie zum Beispiel nur auf behördlich freigegebene Flächen zu laufen und Sperrgebiete und Gefahrenzonen auf dem See zu meiden. Ist das Eis zu dünn, könnte man einbrechen.
Nicht nur dünnes Eis, auch Stolperfallen wie Äste, Blätter oder Rillen dürfen nicht unterschätzt werden. Die Devise lautet: Auf Natureis muss man viel vorausschauender laufen. Ein weiterer Tipp ist es, sich stets in Rufweite zu anderen Eisläufern zu bleiben und vor allem in der Nähe seiner Kinder.