Die Christkindlmärkte bringen ihre Lichter wieder zum Leuchten. Glühweinstände schenken aus und der Geruch von Zimt liegt in der Luft. Die Stimmung ist gut, die Gesichter sind froh und im Schatten der Eiskrippe singt jemand punschselig zu „Last Christmas“. Für viele Zweibeiner mehr als unterhaltsam, für unsere Vierbeiner eher weniger: „Aus Hunde-Perspektive entspricht der Weihnachtsmarkttrubel einem Spießrutenlauf“, warnte die Tierschutzombudsstelle Wien in einer Aussendung.
Auch Martina Pluda, Kampagenleiterin bei „Vier Pfoten“, rät aus solchen Gründen vom gemeinsamen Besuch des Weihnachtsmarktes ab: „Die Hektik überfordert die Tiere, ungewohnte Geräusche verunsichern zusätzlich.“ Gleich, wie bei Demos, Festivals und Konzerten schnelle dadurch der Stresspegel nach oben.
Hinzu kämen die vielen Beinpaare in Kopfhöhe: „Durch die fehlenden Rückzugsmöglichkeiten beginnt ein Tier schnell in Angst zu verfallen“, erklärt Pluda. Gerade kleine Hunde werden in der Menge schnell übersehen oder aus Versehen getreten. Manche Tiere werden hingegen ungefragt getätschelt. Ein großes Problem: „Gerade in Stresssituationen neigen Hunde dazu, aus der Not heraus zuzuschnappen.“
Das Weihnachtsshopping in überfüllten Einkaufsstraßen und -zentren sollte man Hunden ebenfalls ersparen: „Planen Sie stattdessen noch bewusster die gemeinsamen Auszeiten wie ausgiebige Spaziergänge in ruhiger Umgebung ein“, rät die Tierschutzombudsstelle. „Das tut nicht nur dem Hund gut, sondern lässt auch den Menschen durchatmen.“
Katrin Fischer