Dunkle Parkwege, finstere Straßenabschnitte, düstere Radwege: Wenn die helle Tageszeit in den Wintermonaten auf wenige Stunden zusammenschmilzt, steigt für Läufer und Radfahrer, aber auch Spaziergänger und Hunde das Risiko, von anderen Verkehrsteilnehmern nicht oder zu spät gesehen zu werden. Die wachsende Zahl an Unfallmeldungen von Passanten, die von Autos niedergefahren werden, zeugt von der gefährlichen Brisanz.
(Zu) dunkle Kleidung ist eine der häufigsten Ursachen, übersehen zu werden. Diesbezüglich bieten Sportartikelausrüster auf mehreren Schienen Produkte zur Hebung der (eigenen) Sicherheit. Zum einen ist die Auswahl an Stirn-, Aufsteck- und Umhängelampen in den letzten Jahren massiv angewachsen. Deren Strahlkraft ist dank LED-Technologie enorm, sodass sich die Stirnlampen auch fürs Mountainbiken, Langlaufen oder Skifahren eignen. Die Preispalette ist zwischen 30 und 300 Euro ebenfalls breit aufgespannt. Bei den meisten Herstellern kann man zwischen Batterie- und Akku-betriebenen Modellen (die man via USB-Stecker wie ein Handy wiederaufladen kann) wählen.
Neben dieser „Sich-selbst-Beleuchtung“ setzen immer mehr Sportartikelhersteller aber auch auf bessere Sichtbarkeit durch „passive“ Rückstrahler-Technologie. Sobald diese Kleidungsstücke angestrahlt werden, reflektieren sie das Licht und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, gesehen zu werden.
Möglich machen das Materialinnovationen, bei denen entsprechende Fasern direkt in den Stoff verarbeitet werden. So liefern in das Gewebe eingearbeitete Perlen bei den bei Naturlicht blassen Lauf- und Fahrradjacken des britischen Labels „Proviz“ einen „Glühwürmchen“-Effekt. Fast alle klassischen Laufbekleidungsmarken haben zudem Winterlaufkollektionen im Sortiment, bei denen Streifenreflektoren in Hosenbeinen oder Jackenarmen, im Schulter- und Rückenbereich beziehungsweise auf Stirnbändern und Handschuhen aufgeklebt oder eingewebt sind.
Laufschuhhersteller wie Asics, Salomon, Dynafit oder Icebug „beleuchten“ auch die „Bereifung“ der Läufer. Bei einigen sind Nähte aus reflektierendem Garn, andere haben rückstrahlende Folien eingearbeitet, wieder andere haben in den Sohlensockel reflektierende Elemente integriert. Für Unsichtbarkeit beim Sport in der Dunkelheit gibt es demnach von Ausrüstungsseite keinen Grund mehr.
Klaus Höfler