So mancher, der sein Wagerl durch den Supermarkt schiebt, kann vielleicht an der Fleischtheke vorbeigehen, selbst die Regale mit Süßigkeiten lassen manche unberührt – doch daran kommen nur die wenigsten vorbei: das Plastiksackerl, in das sie ihre Einkäufe stecken. Bis vor kurzem zumindest.
Jeder Österreicher verbraucht im Schnitt 51 Plastiksackerln im Jahr. Das sind Zahlen der EU-Kommission. Die Dunkelziffer dürfte noch weit höher liegen, heißt es im Plastikatlas von Global2000: Realistisch sei, dass hierzulande eine Milliarde Plastiksackerl im Jahr verbraucht werden.
Doch so sehr wir sie auch zu brauchen scheinen, so schnell wollen wir die Sackerln auch wieder loswerden: Ein Plastiksackerl wird laut Global2000 nur zwölf bis 25 Minuten lang benutzt, ehe es im Müll landet.Doch dieser Sackerl-Berg soll endlich schrumpfen. Der Nationalrat hat im Juli einstimmig ein Plastiksackerlverbot beschlossen: Bis 2021 müssen sie aus den Supermärkten verschwinden.Erlaubt sind dann nur noch Sackerln, die biologisch vollständig abbaubar sind und dünne Beutel für Obst und Gemüse. Die Umweltschützer von Global2000 beeindruckt das wenig: „Das Gesetz verabsäumt Einwegsackerln, egal aus welchem Material sie sind, insgesamt zu reduzieren", sagt Expertin Lisa Kernegger. Nur dadurch könne die Umwelt entlastet werden. Die Österreicher denken aber anscheinend von selbst um: Bei einer Umfrage des Linzer Market-Instituts sagten 84 Prozent, dass sie mit Korb oder Stoffsackerln einkaufen gehen.
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