1. Stress fördert Hochdruck 

„Die Psyche wirkt sich auf das Herz und den Blutdruck aus“, sagt Sabine Perl, Kardiologin an der Med Uni Graz – nicht ohne Grund heiße es: Man nimmt sich etwas zu Herzen. Der Blutdruck ändert sich mit jedem Herzschlag, strengen wir uns an, psychisch oder körperlich, brauchen wir mehr Sauerstoff, das Herz muss schneller schlagen. „Durch chronischen Stress kann der Blutdruck dauerhaft erhöht sein“, sagt Perl – die Erste Hilfe in diesem Fall: den Lebensstil ändern, dazu gehören auch Maßnahmen, um den Stress zu senken. Der eine findet die Entspannung in der Meditation, der andere beim Spaziergang im Wald – entscheidend sei, dass der Parasympathikus, unser Entspannungsnerv, aktiviert werde.

2. Vorhofflimmern

Eine Viertel Million Menschen in Österreich dürften an einem nicht  erkannten Vorhofflimmern leiden. Das Fatale: Diese häufigste Form der Herzrhythmusstörung geht mit einem zehnfach erhöhten Risiko für schwere Schlaganfälle einher.

3. Frauen-Infarkt

Die klassischen Symptome für einen Herzinfarkt: Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm ausstrahlen, Atemnot, Beklemmungsgefühl, Todesangst. Bei Frauen kann der Herzinfarkt anders aussehen als beim Mann, muss er aber nicht. „Bei Frauen können auch Schmerzen in der Magen- und Bauchgegend Zeichen für den Herzinfarkt sein“, erklärt Kardiologin Perl – durch diesen Unterschied könne bei Frauen der Herzinfarkt übersehen werden, es treten dann jedoch Folgebeschwerden wie Atemnot oder geringere Leistungsfähigkeit auf, da eine Herzschwäche vorliegt. „Dann wird erst an den Folgeerscheinungen im Nachhinein festgestellt, dass eine Frau einen Herzinfarkt hatte“, sagt Perl.

4. 65 Jahre

Ab diesem Alter sollte jeder regelmäßig seinen Puls messen, um einen unregelmäßigen Herzschlag zu entdecken. So könne das Vorhofflimmern rechtzeitig entdeckt werden. Wenn Pulswerte stark schwanken, ist etwas nicht in Ordnung.

5. Patienten werden jünger

Eigentlich gelten Herzerkrankungen als Krankheiten des alten Menschen – tatsächlich aber steigen die Fälle von jungen Menschen, die einen Herzinfarkt erleiden, wie Hannes Alber, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Kardiologie am Klinikum Klagenfurt, erklärt. „Der Großteil der Menschen, die vor dem 45. Lebensjahr einen Herzinfarkt erleiden, sind Raucher“, sagt Alber – der Zigarettenkonsum räche sich oft auch schon früher im Leben. Weitere Ursachen, die dazu beitragen, dass junge Menschen bereits Gefäße haben, wie man sie nur bei Älteren erwarten würde: der Mangel an Bewegung und die ungesunde Ernährung, die wiederum Übergewicht und erhöhte Blutfette fördern.

6. Blutdruck

Die jährliche Vorsorge-Untersuchung als Chance sehen, um sich durchchecken zu lassen: Das empfiehlt Kardiologin Perl auch jungen Menschen. „Ab 18 sollte jeder zumindest einmal pro Jahr seinen Blutdruck messen“, erklärt sie – wer schon mit 30 Jahren Bluthochdruck hat, hat ein Risiko von 63 Prozent, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen. Je früher der hohe Blutdruck auftritt, desto mehr Schäden an den Gefäßen treten auf – und genau an diesen Schäden können dann die gefährlichen Ablagerungen („Verkalkungen“) entstehen. Der Blutdruck sollte immer in Ruhe gemessen werden – dabei zwei Mal mit Abstand von einer Minute messen. Bei der Messung zu Hause sollte der Blutdruck unter 135 zu 85 liegen.

7. 18 Jahre

Ab diesem Alter sollte man regelmäßig seinen Blutdruck
kontrollieren, denn wer schon früh an hohem Blutdruck leidet, hat später ein höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Notfälle wie Herzinfarkt oder Schlaganfall.

8. Cholesterin: Je weniger, desto besser

„Die neuen Leitlinien für Risikopatienten zeigen: Wir müssen die Cholesterinwerte weiter senken“, sagt Kardiologe Alber. Der Zielwert für Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, liegt nun bei einem LDL-Wert unter 55 mg/Dl. Es gelte: Je niedriger, desto besser. Alber warnt davor, die Medikamente eigenmächtig abzusetzen: „Cholesterin heizt den krankhaften Prozess in den Gefäßen wieder an.“ Die Medikamente seien laut Alber sicher, die einzige erwiesene Nebenwirkung seien Muskelbeschwerden. Wer wiederum das gute HDL-Cholesterin, den Gegenspieler des LDL-Cholesterins, fördern will, sollte Sport machen: Bewegung ist der effektivste Weg, um das gute Cholesterin zu erhöhen.

9. 20 Prozent

Dieser Anteil der Menschen, die einen Herzinfarkt erleiden, kommt im ersten Jahr nach diesem Ereignis wieder mit Herzproblemen ins Krankenhaus. In den zwei bis vier Jahren danach sind es 20 Prozent, die einen Herzvorfall haben.

10. Symptome: Achtung Warnsignal!

Diese Herzsymptome sollten Sie laut Alber ernst nehmen: Ein unerklärlicher Leistungsabfall sowie Atemnot, die neu auftritt, können Anzeichen für eine Herzschwäche sein. Das zweite Hauptsymptom einer Herzerkrankung ist die Angina Pectoris: Sie beschreibt ein plötzliches Engegefühl in der Brust, das viele Betroffene als Drücken oder Brennen hinter dem Brustbein wahrnehmen. „Die Beschwerden schwellen langsam an, breiten sich aus und hören dann wieder auf“, beschreibt Alber. Die Ursache dafür sind verengte, „verkalkte“ Herzkranzgefäße. Einzelne Extraschläge des Herzens sind laut dem Experten nicht gefährlich – treten sie jedoch gehäuft auf, sollten sie beim Arzt untersucht werden.