Endlich Feierabend! Der Tag war lang, die Stimmung schlecht. Die beste Instandhaltungsmaßnahme? Jammern. Und dann: ein heißes Bad. Wakt man tiefenentspannt in der dampfenden Wanne, tut man idealerweise nichts anderes, außer die eigene Haut beim Schrumpeln zu beobachten. Sie kennen das bestimmt: Schlägt die Haut Falten, ähneln die Finger mir nichts, dir nichts kleinen Rosinen.
Doch was ist die Ursache für dieses Phänomen? Daisy Kopera, Expertin für Dermatologie der Med Uni Graz, kennt die Antwort.
"Die oberen Hautschichten nehmen Wasser auf, werden dicker und somit auch größer", erklärt die Fachärztin. "Wird die Haut allerdings zu groß für die Finger, dann beginnt sie zu schrumpeln."
Was bringt das?
Der Nutzen der Schrumpelhaut ist übrigens unter Wissenschaftlern umstritten. Es gibt mehrere Erklärungsversuche. 2014 glaubten Forscher der Universitäten Tübingen und Erlangen-Nürnberg die Lösung gefunden zu haben. Damals hieß es: Durch das Umstellen von glatt auf schrumpelig sorge die Haut dafür, dass der menschliche Körper sowohl im Wasser als auch an Land optimale Bedingungen habe. Das heißt: Der Mensch könne so selbst im Wasser mobil bleiben und zugreifen.
Forscher am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin haben hingegen getestet, ob sich mit Schrumpelfingern die nasse Seife besser packen ließe. Sie kamen zu dem Ergebnis, das schrumpelige Haut dabei keinen Vorteil biete. Zuvor waren britische Forscher genau zum gegenteiligen Ergebnis gekommen.
Bis entgültig Gewissheit herrscht, muss im Labor wohl noch einiges an Wasser fließen.
Katrin Fischer