Prostatakrebs ist mit 5245 Fällen im Jahr 2016 die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Aber gerade bei Prostatakrebs könnte die Früherkennung viel erreichen. Denn früh erkannt sind die Heilungschancen am höchsten. Dafür sollten Männer ab 45 regelmäßig zum Arzt.

Den Europäischen Tag der Prostata am 15. September nimmt die Österreichische Krebshilfe gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und dem Berufsverband der österreichischen Urologen einmal mehr zum Anlass, alle Männer ab 45 an die Prostatakrebs-Früherkennung zu erinnern. "Wir möchten Männer auf sympathische Art erreichen und sie darauf aufmerksam machen, dass sie nur eine Gesundheit haben - und die ist das höchste Gut," erklärt Krebshilfe Präsident Univ.-Prof. Paul Sevelda. Aus diesem Grund startete die Krebshilfe 2015 gemeinsam mit Österreichs Urologen die "Loose Tie"-Aktion. Denn das "starke Geschlecht" ist bis dato weitgehend vorsorgeignorant: Stress, zu viele Termine und nicht zuletzt der Irrglaube, es trifft immer nur "die anderen" führen dazu, dass die Thematik ausgeblendet wird.

Keine Symptome

"Prostatakrebs macht keine Symptome," informiert Karl Dorfinger, Präsident des Berufsverbands Österreichs Urologen. "Daher ist es wichtig, ab dem 45. Geburtstag auch die Prostata von einem Facharzt regelmäßig untersuchen zu lassen - auch wenn man sich vermeintlich 'gesund' fühlt", so Dorfinger. Diese Früherkennungs-Untersuchung setzt sich aus der PSA-Bestimmung (Bluttest), einem Harntest, dem Ultraschall und die Tastuntersuchung der Prostata zusammen. "Es ist vor allem die Angst vor der Tastuntersuchung, die Männer vor dem Besuch beim Urologen zögern lässt," erzählt Dorfinger. "Diese Angst ist aber weitgehend unbegründet - in kürzester Zeit ist diese Untersuchung erledigt. Es gibt also keine Ausreden mehr." Zwtl.: Individuelle Therapie und beste Lebensqualität

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Früherkennung als Grundstein

Die Früherkennung legt auch den Grundstein für eine erfolgreiche Therapie des Prostatakarzinoms. Je früher die Erkrankung erkannt und die Tumoreigenschaften festgestellt werden, umso höher sind die Heilungschancen. "Es gibt verschiedene Formen von Prostatakrebs, nicht jeder ist lebensbedrohlich und muss sofort behandelt werden," erklärt Univ.-Prof. Christoph Klingler, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Urologie. "Oftmals wird über einen langen Zeitraum nur engmaschig überwacht. Und auch die Therapie wird heute ganz individuell auf den Patienten maßgeschneidert."

Europaweite Studie

Die Lebensqualität von Prostatakrebs-Patienten wird derzeit in einer europaweiten Studie von "Europa Uomo" erhoben. Mit einem Fragebogen, der in 19 Sprachen übersetzt und in 23 europäischen Ländern eingesetzt wird, sollen die Folgen der Prostatakrebserkrankung für betroffene Männer und ihre Familienangehörigen hinsichtlich ihrer Lebensqualität erfasst werden. Die Befragung ist unter www.uro.at,www.urologisch.at, und www.krebshilfe.net noch bis Ende Oktober online.