Welche Informationen bekommen Patienten, die einen Zahnarzt konsultieren, um sich über Möglichkeiten und Kosten von Zahnimplantaten aufklären zu lassen? Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) wollte es genau wissen und schickte eine Testperson mit einem Panoramaröntgen in 15 mehr oder minder per Zufallsgenerator ausgewählte Zahnarztpraxen in Wien, Ungarn, der Slowakei und Tschechien. Hier geht es zu den kostenpflichtigen Test-Details

„Wir haben ausländische Ordinationen in den Test miteinbezogen, weil wir im Zusammenhang mit Zahnersatz und Implantaten auch gefragt werden, ob man sich im Inland oder im Ausland behandeln lassen sollte“, erklärt Bernhard Matuschak vom VKI. Tatsächlich variierten die Kostenvoranschläge, die der VKI-Tester bekam, zwischen 2500 und sage und schreibe 43.900 Euro, weil sich die Angebote von einer noch relativ günstigen Versorgung mit Metallkeramikkronen bis hin zu einer komplexen Behandlung (inklusive Zahnspange) gewissermaßen für das „perfekte Gebiss“ erstreckten. Soll heißen: „Ein seriöser Vergleich von Zahnarztkosten ist nicht möglich, weder im Inland noch zwischen In- und Ausland“, stellt Matuschak fest. Und zu der sich aufdrängenden Frage, wie ein Patient nun feststellen soll, wie viel Behandlung sein Gebiss überhaupt nötig hat, sagt er: „Wir raten dazu, vor jedem Eingriff eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen!“

Um jedenfalls einen Vergleich zwischen „Äpfeln und Birnen“ zu vermeiden, habe man sich im Test darauf konzentriert, sich das anzusehen, was man von einem Zahnarzt in jedem Fall erwarten darf, weil es eine gesetzliche Aufklärungspflicht gibt: umfassende Information über Behandlungsmöglichkeiten, Risiken der Behandlung, Konsequenzen, wenn die Behandlung unterbleibt, und die Kosten.

Grundsätzlich machten mehr als 50 Prozent der getesteten Ärzte ihre Sache „gut“, zeigt der Befund des VKI. Ebenfalls positiv: In keiner einzigen Ordination wurde die Testperson zu einem Eingriff gedrängt. Als „sehr gut“ erwies sich im VKI-Test allerdings nur das ungarische „Denis & Focus Dental Centrum“, mit immerhin 25 Punkten Abstand zur zweitbesten Ordination (in Österreich). „In Österreich hinkte immer entweder die Beratung zum Eingriff oder zu den Kosten, in Ungarn war beides sehr gut“, sagt Matuschak. Vor allem etwaige Risiken und Folgen der Behandlung werden von Ärzten ungern angesprochen: In insgesamt elf Fällen wurden sie in den Beratungen völlig ausgespart. Hier ist also ein Nachhaken von Patienten besonders gefragt.