Ein Klassiker unter den Gesprächsverläufen geht so: „An was denkst du?“, fragt der eine. „Nichts“, antwortet der andere. Und schon ist der Wortwechsel beendet, denn die Sache scheint klar: Das Gegenüber denkt an nichts.

Aber ist es wirklich so einfach an "nichts" zu denken? Oder geht uns nicht immer etwas durch den Kopf? Andreas Baranyi, Experte für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin der Med Uni Graz, hat sich dieser Frage angenommen.

Ich denke, also bin ich

Andreas Baranyi: "Gleich vorweg: Nichts zu denken ist so nicht möglich. Der Philosoph René Descartes hat es mit 'Cogito ergo sum' ziemlich treffend formuliert - Ich denke, also bin ich. Das zeigen übrigens auch Untersuchungen des Gehirns im EEG. Misst man die Hirnströme, ist selbst bei meditierenden Menschen eine Aktivität erkennbar. Bei starker Konzentration werden die sogenannten Gammawellen aufgezeichnet. Umso besser und routinierter man meditiert, desto mehr nimmt auch die Aktivität dieser Gammawellen zu. Das heißt: Selbst wenn uns bewusst keine Gedanken durch den Kopf gehen, bleibt das Hirn nicht untätig. Im psychiatrischen Bereich findet man allerdings öfters Störungen, bei denen es zu einer Denkhemmung oder einer Denkbeschleunigung kommt.“

Und was passiert beim berühmt-berüchtigten „Narrnkastl schauen“? „Dabei lässt sich der- oder diejenige einfach von inneren und äußeren Reizen nicht so beeinflussen, nicht so leiten“, ergänzt Baranyi.

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