"Bitte respektiere unsere Arbeit" steht auf Englisch auf einem Plakat, das auf einem Baum mitten in den Lavendelfeldern von Valensole hängt. Die Lavendelbauern bestreiten mit der Arbeit auf den Feldern ihren Lebensunterhalt und zeigen sich über die zunehmende Schar an Fotowütigen bestürzt.
Denn ist ein Ort auf Instagram einmal zum Foto-Hotspot avanciert, gibt es kein Halten mehr: Die Urlaubsziele werden verstärkt danach ausgerichtet, wo die schönsten Fotomotive zu erhaschen sind. In dem Fall ein entlegener Ort in der Provence, der mit der Schwemme an Autos nicht zurande kommt.
Fotowütige verstopfen die Straßen
Für ein Foto im Lavendelfeld sieht man vor allem junge Frauen in weißen Kleidern ganze Sträuße voll Lavendel pflücken, Haarkränze flechten oder versonnen an den Blüten zupfen. Outfit um Outfit werde aus dem Kofferraum gezerrt wie etwa Fotograf Paul Reiffer der "FAZ" schildert.
Die „Instagramability" des Orts führt dazu, dass die Straßen verstopfen ubnd zu viele Autos am Straßenrand parken. Mitten im Nirgendwo wird die Lebensgrundlage der Bauern niedergetrampelt.
Goldmohn sorgt für Fotoboom
Auch an anderen Orten der Welt leidet die Natur unter dem Ansturm von Instagram-Influencern und solchen, die es werden wollen. Im Walker Canyon in Kalifornien etwa spitzte sich zur Goldmohn-Blüte das Verkehrschaos so zu, dass ein Verbot verhängt wurde. Unter dem Hashtag #superbloom begann die Fotojagd nach den Goldmohnblüten. Vielleicht zieht das Verkehrsaufkommen in dem verschlafenen Valensole bald ähnliche Konsequenzen nach sich.