Bei mehr als 260 Spar-Eigenmarkenprodukten wurden die Rezepturen unter die Lupe genommen und seit Februar 2017 bis heute insgesamt 695 Tonnen Zucker entnommen. Die größte Einsparungsmenge mit 320 Tonnen wurde bei den Getränken erzielt. Unterstützt wird die Handelskette im Bestreben für weniger zuckerreiche Nahrungsmittel von einem wissenschaftlichen Ärztebeirat sowie den mittlerweile 24 Partnern der zucker-raus-initiative, der Allianz gegen zu viel Zucker. „Anfang 2017 haben wir gemeinsam mit den Ärzten, Markus Metka sowie Friedrich Hoppichler, auf das Zuckerproblem aufmerksam gemacht und begonnen, den Zucker Gramm für Gramm aus unseren Eigenmarken zu entfernen. Heute, knapp 30 Monate später, sind wir stolz darauf, bereits eine Einsparungsmenge von rund 695 Tonnen vorweisen zu können. Das entspricht 47 mit Zucker vollbeladenen LKW,“ zieht Spasr-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel Bilanz.
Versteckter Zucker wird entlarvt
Zucker dort zu entfernen, wo Kunden ihn nicht erwarten, ist ein ganz wesentlicher Ansatz. Aus diesem Grund wurden alle Spar Vital Schinkenartikel überprüft, ob eine zuckerfreie beziehungsweise zuckerreduzierte Rezeptur möglich ist und es konnten bereits sehr positive Erfolge erzielt werden. Dextrose und Maltodextrin wurden hier aus der Zutatenliste entfernt. Bei den Brot- und Backwaren konnte man bereits auf 64 Tonnen Zucker verzichten. Beispiel für eine gelungene Zuckerreduktion ist der SPAR Vital Walnusskornspitz, bei dem der Zuckergehalt gar um 66,7 Prozent von 2,7 g auf 0,9 g pro 100 g gesenkt wurde. Bereits mehr als zwei Dutzend Unternehmen haben sich der von Spar initiierten Allianz gegen zu viel Zucker, der zucker-raus-initiative angeschlossen. Diese 26 Pioniere der Zuckerreduktion haben zahlreiche Produkte im Angebot, die mit einem geringeren Zuckeranteil, ohne Zucker oder keinem zugesetzten Zucker auskommen. Damit bekennen sich die Unternehmen auch zum zentralen Ziel des Aktionsplans der Allianz und setzen die geforderten Maßnahmen zur Forcierung zuckerreduzierter Lebensmittel um. Gemäß dem Aktionsplan werden bestehende Rezepturen hinterfragt und - schrittweise - verändert. Wichtig dabei ist, dass Zucker nicht durch künstliche Süßstoffe ersetzt wird.
Ist und Soll
Herr und Frau Österreicher nehmen täglich 92 Gramm Zucker, also rund 22 Teelöffel Zucker zu sich. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt allerdings bei einem Erwachsenen eine tägliche Zuckermenge von maximal 50 Gramm oder 12 Teelöffeln – ideal seien sogar nur 25 Gramm oder 6 Teelöffel pro Tag. Die empfohlene Tagesdosis bezieht sich auf die Aufnahme von freiem Zucker. Darunter versteht man Haushaltszucker, Malzzucker, Fruchtzucker oder auch Traubenzucker, die verarbeiteten Lebensmitteln bewusst zugegeben werden, damit diese süßer schmecken. Die Empfehlung der WHO bezieht sich aber nicht auf den natürlichen Zucker, der in Obst oder Milch vorkommt und daher von Natur aus in einem Produkt enthalten ist.