So mancher Hundebesitzer greift tief in die Tasche, um seinen Liebling optimal zu ernähren. Doch Preis und Qualität sind nicht zwangsläufig miteinander verknüpft, wie der Verein für Konsumenteninformation (VKI) in der Juli-Ausgabe des Testmagazins "Konsument" zeigt.
Untersucht wurden 20 Sorten Nassfutter, die als Alleinfutter beworben werden, darunter zwei tiefgekühlte BARF-Menüs (biologisch artgerechte Rohfütterung). Die Preise der getesteten Produkte lagen zwischen 1,21 und 7,64 Euro pro Tagesration. Neben der mikrobiologischen Prüfung und einer Schadstoffuntersuchung lag das Hauptaugenmerk des Tests auf der ernährungsphysiologischen Qualität.
Wichtigster Aspekt des Tests war die Frage, ob diese Alleinfuttermittel einem Hund auch dauerhaft alle notwendigen Vitamine und Mineralstoffe liefern. Bei sechs von 20 Produkten war das nicht der Fall. Sie wurden mit "nicht zufriedenstellend" bewertet. Darunter waren auch die beiden BARF-Menüs sowie zwei hochpreisige Markenfutter.
Das teuerste Produkt im Test erhielt ein "weniger zufriedenstellend". Es war mit Kadmium belastet und konnte auch bei der Zusammensetzung nicht gänzlich überzeugen. Testsieger wurde mit deutlichem Abstand zur Konkurrenz ein Dosenfutter vom Diskonter mit einem Preis von 1,46 Euro pro Tagesration. Dieses Futter punktet nicht nur bei den Nährstoffen, sondern auch bei der Untersuchung auf Schadstoffe und Keimbelastung sowie bei den Fütterungsempfehlungen. Insgesamt vergaben die Tester: ein "Sehr gut", sieben "Gut", fünf "durchschnittlich", ein "Weniger zufriedenstellend" und sechs "Nicht zufriedenstellend".
Folgen mangelhafter Ernährung
"Die Konsequenzen einer mangelhaften Ernährung können durchaus erheblich sein", erläutert Angela Tichy, zuständige Projektleiterin im VKI. "Kommen Kalzium und Phosphor zur kurz, können Hunde Knochenschäden erleiden. Bei einem Vitamin-A-Mangel drohen Augenschäden und wenn das Futter zu wenig Vitamin B enthält, sind nervöse Störungen vorprogrammiert.
Nicht wenige Hundebesitzer schwören daher für eine ausgewogene Ernährung des Hundes auf die frische Zubereitung von biologisch artgerechtem Rohfutter", so Angela Tichy weiter. "Das BARFen kann zwar für empfindliche Hunde sinnvoll sein, weil das Futter etwas besser verdaulich ist, allerdings sollte man sich bei der Zubereitung sehr gut auskennen, um einer Mangelernährung vorzubeugen. Wer sich hier bei vorgefertigten Menüs in Sicherheit wiegt, liegt womöglich falsch. Die beiden getesteten BARF-Futtermittel waren in ihrer Zusammensetzung höchst unausgewogen und aus diesem Grund nicht empfehlenswert. Zudem viel eines davon durch eine sehr hohe Keimbelastung auf."