Katzenbesitzer kennen es nur zu gut, wenn sich beim gemütlichen Fernsehabend der Stubentiger zu ihnen gesellt und in Seelenruhe, schnurrend und mit zufriedenem Blick Kuscheldecke, Couch oder vielleicht sogar das Frauchen oder Herrchen selbst mit den Vorderpfoten bearbeitet. Ab und zu kann das auch etwas schmerzhaft für den Besitzer sein, denn auch hier fährt die Katze gerne einmal die Krallen aus.
Es gibt mehrere Theorien zu diesem für Katzen typischen Verhalten. Mit dem so genannten "Milchtritt" regen Babykatzen zum Beispiel den Milchfluss der Mutter an. Auch bereits erwachsene Katzen können dieses Verhalten beibehalten. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, dass sie als Baby zu früh von der Mutter getrennt wurden. Der "Milchtritt", auch "Treteln" genannt, drückt nicht nur aus, dass die Katze zufrieden ist und sich gut aufgehoben fühlt, es ist auch ein echter Vertrauensbeweis.
An den Pfoten der Katze befinden sich aber auch Drüsen, die Duftstoffe zur Reviermarkierung absondern. Das bedeutet, dass die Katze alles, was sie mit den Pfoten bearbeitet, als ihr Revier ansieht.
Eine dritte Theorie besagt, dass dieses Verhalten ein Erbe ihrer Vorfahren sein könnte. Sie mussten das Gras niedertreten, um ihre Schlafstätte vorzubereiten.
Katzenforscher Dennis Turner hat auch eine Erklärung dafür, dass Katzen nur selten leeren Schachteln widerstehen können und in jede - egal welche Größe - springen müssen. Dennis Turner: "Dieses Verhalten ist bei Wohnungskatzen ausgeprägt, sie leiden etwas an Reizarmut. Der Besitzer der Katze wird zu einer wichtigen Quelle für Umweltreize. Darum kriechen viele Katzen sofort in Schachteln oder Papiersäcke, weil es für sie einen neuen Reiz darstellt. Da gibt es etwas Neues im Haus und das muss entdeckt werden."