Dass die ältere Generation meint, die jüngere nicht zu verstehen, ist kein Zeichen der Zeit. Schon der Philosoph Sokrates beklagte vor mehr als 2400 Jahren, dass die Jugend „keinen Respekt vor den älteren Leuten“ habe, den Eltern widerspreche und „die Beine übereinanderlege“.
Doch in Zeiten von sozialen Medien, „always on“ (immer online) und „Smombies“ (ein Kunstwort, das Smartphone und Zombie vereint) scheinen die jungen Generationen rätselhafter denn je. Eine ganze Reihe von Studien seziert deren Erwartungen. Doch was sie wirklich wollen, ist noch nicht ganz geklärt. Welche DNA hat nun die Generation Y - jene „Millennials“, die zwischen 1980 und 1999 geboren sind?
Die neue Deloitte-Studie „Millennial Survey 2019“ unter rund 16.400 Personen attestiert der Generation Y Pessimismus. Klassische Ziele wie Hausbau und Familiengründung würden an Bedeutung verlieren, soziale Werte und Umweltbewusstsein hingegen immer wichtiger. Im Privatleben, so ortet man in der Studie, sehnen sich Millennials nach bildschirmfreier Zeit. Sie würden Konsumartikel wie auch Arbeitgeber entsprechend ihren Werten wählen. Unternehmen, die also keine gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, könnten kaum überzeugen.
Dass die Generation Y auch eine Generation der Unzufriedenen ist, wie einige Studien besagen, hält Millennial-Experte Thomas Schneidhofer für realistisch: „Wir neigen als Menschen dazu, uns mit anderen zu vergleichen. Mein Freund arbeitet weniger als ich, also bin ich unzufrieden.“ Mit den sozialen Medien und den teils positiv verzerrten Vergleichen habe man „laufend das Gefühl, dass es einem besser gehen sollte“.
Wie gut, dass die Millennials nun laut neuester Studie den sozialen Medien den Rücken kehren sollen - zumindest im privaten Bereich.