Als "schwarzes" oder "grünes Gold" aus der Steiermark wird Kürbiskernöl gern beworben. Doch ein Test des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), der sieben Jahre zurückliegt, hat aufgezeigt, dass man Kürbiskernöl besser nicht automatisch mit der Steiermark assoziieren sollte. So stammten damals die Kerne für das Öl bei 17 von 30 untersuchten Produktenaus dem Ausland oder die Herkunft war unklar.

Erneut auf dem Prüfstand

Für einen aktuellen Test hat der VKI nun in Kooperation mit der Arbeiterkammer Steiermark 20 Proben Kürbiskernöl, die im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel erhältlich sind, unter die Lupe genommen. Mit einem erfreulichen Ergebnis: Im Gegensatz zu damals konnten keine Hinweise darauf gefunden werden, dass Kürbiskerne aus China oder Russland verarbeitet worden wären - weder bei den Ölen mit Herkunftsangabe Österreich, noch bei denen mit der Herkunftsangabe Europa.
Die Herkunftsanalyse wurde, wie schon zuletzt, von der Montanuniversität Leoben durchgeführt. Auch bei der Untersuchung auf Pestizid-Rückstände gab es punktuell Verbesserungen. Beim aktuellen Test konnten daher 4 sehr gut, 14 gut und 2 durchschnittlich vergeben werden.

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Gefährliches Pestizid nicht nachweisbar

Der Genuss des "Schwarzen Goldes": Kernöl
Der Genuss des "Schwarzen Goldes": Kernöl © (c) sasimoto - stock.adobe.com (sasimoto)

Zwar war kein einziges Kernöl pestizidfrei, Grenzwerte wurden aber keine überschritten. Alle Proben erfüllen die gesetzlichen Vorgaben. Am häufigsten wurde Hexachlorbenzol (HCB) gefunden; es war in jedem getesteten Öl enthalten. HCB wurde in der Vergangenheit als Fungizid auf den Feldern versprüht und als Saatbeizmittel verwendet. Es wird zudem bei Emissionen der Industrie sowie bei Verbrennungsprozessen freigesetzt. In Österreich ist der Einsatz in der Landwirtschaft seit 1992 verboten. Da HCB in der Umwelt aber nur schwer abbaubar ist, befindet es sich noch immer in den Böden und geht auf landwirtschaftliche Produkte über.
Immerhin waren sieben der getesteten Kürbiskernöle mit keinem weiteren Pestizid belastet, darunter fünf Bio-Öle. Rund die Hälfte der Öle war dagegen mit mindestens vier Pestiziden belastet. Negativer Spitzenreiter war ein Kürbiskernöl, das die Rückstände von sieben verschiedenen Pflanzenschutzmitteln aufwies.

Im Vergleich zum letzten Test sieht VKI-Ernährungswissenschafterin Birgit Beck dennoch eine positive Entwicklung.
Außerdem sei der Gehalt an Pestiziden in den meisten Ölen gering.

Die detaillierten Ergebnisse gibt es ab heute dem 23.5. im Juni-KONSUMENT und auf www.konsument.at.