Ja, ganz ohne Müll zu leben, hört sich erst einmal sehr schwer an. Wir werden auch nicht lügen – wie alle großen Umstellungen im Leben erfordert der Zero Waste-Lifestyle vor allem einen eisernen Willen und gute Planung. Hat man sich aber erst einmal eingefunden, geht es leicht von der Hand. Was vielleicht eine Hemmschwelle sein könnte, ist der radikale Lebenswandel, der auch viel Arbeit macht. Fürs erste ist Low Waste ein guter Einstieg – sprich, die schrittweise Reduzierung des Mülls. Auch wenn das Ziel vielleicht das gleiche bleibt – dadurch fällt ein Großteil des persönlichen Drucks weg und Erfolgserlebnisse stellen sich schneller ein.

Mach dir einen Plan
Ein großer Teil des persönlichen Müllberges entsteht durch Lebensmitteleinkäufe. Alternative Lösungen zu den fertig abgepackten Lebensmitteln gibt es bereits einige. Für den Kauf von Wurst und Käse kann man zum Beispiel auch seine Lunch- und Brotboxenins Geschäft mitnehmen. Gemüse und Obst findet man auf Bauernmärkten, die vielerorts jeden Samstag stattfinden. Für Getreide, Mehl, Hülsenfrüchte und ähnliches gibt es im urbanen Raum bereits einige Geschäfte, die sich auf den Verkauf von unverpackten Lebensmitteln spezialisiert haben.

Ein Plan für Lebensmitteleinkäufe ist das A und O
Ein Plan für Lebensmitteleinkäufe ist das A und O © Newman Studio
Viele Kosmetika und Putzmittel kann man selber machen. Wattepads und ähnliches gibt es auch in wasch- und wiederverwendbarer Form
Viele Kosmetika und Putzmittel kann man selber machen. Wattepads und ähnliches gibt es auch in wasch- und wiederverwendbarer Form © SpelaG
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Das Wichtigste beim Einkauf mit wiederverwendbaren Verpackungen ist aber ein Plan. Einfach mit ein paar Lunchboxen und Gläsern loszugehen und munter drauf los zu kaufen, wird nur schlecht funktionieren. Setz dich daher bevor es losgeht zuhause hin, mach dir eine Liste, was du alles brauchst, wo du es bekommst und welches Behältnis du dafür eingepackt hast. Es funktioniert auch sehr gut, wenn du bereits vor dem Einkauf deine Behälter pro Geschäft oder Markt in unterschiedliche wiederverwendbare Säcke steckst. So verlierst du im Shop nicht den Überblick und vertauscht deine Behälter nicht unabsichtlich.Waschen statt wegwerfen
Unglaublich viele Artikel, die bei uns in den Müll wandern, können auch einmal gekauft, anschließend gewaschen und wiederverwendet werden. Da wären zum Beispiel Strohhalme, Binden, Wattepads oder Windeln. Gerade bei den Windeln hat sich in letzter Zeit viel getan. Keine Angst, du brauchst keine Origami-Skills mehr, um dein Kind in eine Stoffwindel zu wickeln. Heute gibt es sehr praktische Höschensysteme. Festzustellen, welche Windel für das Alter und die Größe deines Kindes die richtige ist, mag am Anfang etwas schwer sein. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, kannst du Workshop dazu besuchen, wie diese hier.Werde ein Selbermacher
Viele Dinge, die man alltäglich braucht, kann man auch ganz einfach selber machen. Das fängt bei einfachen Dingen wie Aufstrichen an und endet bei ausgefalleneren Verbrauchsgütern wie Putzmitteln oder Zahncreme. Viele der Zutaten hast du vermutlich auch bereits zuhause. Zum Herstellen der Putzmittel gibt es eine ganze Menge an Tutorials auf YouTube – viele YouTuber widmen sich ganz dem Thema des Lebens ohne Müll, wie zum Beispiel diese hier.

Wer Tutorials auf Deutsch bevorzugt, wird hier fündig.