Queen Elizabeth II. sucht gerade einen Butler. Freundlich muss er sein, hilfsbereit und ein echter Teamplayer, so heißt es in der Stellenanzeige des Hofes, und "fähig, mit allen möglichen Menschen zu kommunizieren" - von high bis low sozusagen. Das klingt alles recht locker. Ähnlich lesen sich auch Stellenanzeigen anderer Königshäuser.
Der norwegische König Harald etwa sucht Putzpersonal oder vornehmer ausgedrückt: Haus-Assistenten: "Hast du Erfahrung mit der Reinigung von Hotels, Großhaushalten oder Büros?" Mit dieser skandinavisch familiären Anrede hofft das Königshaus, bis zum 1. März offene Stellen zu besetzen. Prominenter könnten die Arbeitsplätze kaum sein: das königliche Schloss in Oslo oder "Skaugum", die Residenz von Kronprinz Haakon und seiner Frau Mette-Marit.
Eine besondere Ausbildung scheint nicht nötig. So ein "husassistent" sollte natürlich putzen und Blumen arrangieren können. Führerschein wäre gut und auch Computerkenntnisse. Und sonst? Hauptsache freundlich und flexibel. Ach ja - noch eine Kleinigkeit. Diskretion ist für eine Anstellung bei Hofe - wo auch immer - Pflicht. Denn schließlich wollen die Herrschaften wohl eher nicht so gern in der Zeitung lesen, wie es bei ihnen zugeht. Die Oranjes in den Niederlanden stellen höhere Ansprüche: So wurde für die königlichen Ställe ein Kutscher gesucht. Der sollte nicht nur über ausgezeichnete Manieren verfügen, sondern auch gleich mehrere Fremdsprachen beherrschen - Reiten musste er natürlich auch können. Von einer Telefonistin im Den Haager Palast erwartete man Humor, das ist natürlich nie verkehrt.
Wer von einer Karriere bei Königs träumt - aufgepasst. Hofdame, Großmeister, Zeremonienmeister, Hofmarschall, Kammerherr - wenn man das hört, wähnt man sich schnell in fernen Märchenzeiten. Diese Ämter dagegen werden meist nicht über ordinäre Stellenanzeigen besetzt.
Im sonst so lockeren Holland etwa dringt dazu nichts aus dem Palast. Dabei geht König Willem-Alexander durchaus mit der Zeit. Nach seiner Thronübernahme 2013 modernisierte er die Hofhaltung, stellte einen Redenschreiber ein und auch einen Direktor fürs Digitale.
Auch wenn's ums Geld geht, sind viele Royals lieber diskret. Der norwegische Hof etwa schweigt zur Lohn-Frage für die Haus-Assistenten. Der müsse je nach Qualifikation und Erfahrung ausgehandelt werden.
Sehr karg sollte die Bezahlung aber wohl besser nicht sein. Denn Diskretion hat auch einen Preis. Gerade die britische Königsfamilie weiß aus eigener Erfahrung, wie ehemalige Butler oder Leibwächter sich bei einschlägigen Medien ein Zubrot verdienten.
Ein Butler kann sich von den Windsors rund 23.000 Euro im Jahr erwarten? Das scheint im teuren London etwas kärglich, allerdings sind Kost und Logis inklusive. Außerdem handelt es sich um einen veredelten Ausbildungsplatz: "Wenn Sie uns auf unserem sehr etablierten Karriere-Weg begleiten, werden wir Ihnen dabei helfen, ein All-Round Gastgeber-Experte zu werden." Bewerbungsschluss ist der 17. Februar.