Gut, dass Mütter so ein gutes Gedächtnis haben. Jasmin Maier wollte schon als Kind Hebamme werden. Allerdings hat sie diesen Berufswunsch im Laufe der Jahre vergessen. Erst im Maturajahr erinnerte sie ihre Mutter an den kindlichen Berufswunsch. Natürlich ist dieser Beruf sehr emotional, aber bei den ersten Zwillingen war es noch eine Spur emotionaler.
Die ersten Zwillinge, die ich auf natürliche Weise auf die Welt geholt habe, werde ich nie vergessen. Es war für mich wahnsinnig emotional und wirklich beeindruckend, was der Körper alles schafft. Und auch die Kinder wissen genau, was sie tun müssen. Sie sind gemeinsam im Bauch und trotzdem machen sie sich aus, wer als Erstes kommt. Es waren ein Bub und ein Mädchen.
Wissen Sie, wie viele Kinder Sie bereits auf die Welt geholt haben?
Hier in Graz waren es 148 Kinder. In meiner Ausbildung waren es 44. Man muss ja 40 Geburten machen, um die Ausbildung abschließen zu können. Beim ersten Kind ist man einerseits aufgeregt, aber ein bisschen überfordert. Man begleitet am Anfang natürlich eine Geburt, die sehr einfach ist, wo mehr oder weniger nichts schiefgehen kann. Ich war total überwältigt, es ist ein echt beeindruckendes Gefühl. Man möchte am liebsten mit den Eltern mitweinen. Bei der Mama, die ich damals betreuen durfte, war es das dritte Kind.
Was erleben Sie sonst in Ihrem Arbeitsalltag?
Ich weiß, ich wiederhole mich, aber es ist immer sehr emotional. Man ist wirklich in der werdenden Familie drinnen und man kann zu dieser Zeit wirklich ganz, ganz viel bewirken. Man hat einen großen Einfluss darauf, wie der Start dieser Familie gelingt. Es ist eine Umbruchsstimmung und eine sehr sensible Phase mit Höhen und Tiefen. Das begleitet man und ist hautnah dabei.
Wollen Sie denn selbst einmal Kinder haben?