"Die Zeit rund um den Schulanfang mit Vorbereitungen und neuen Stundenplänen kann für die ganze Familie etwas turbulent werden. Bei ,Rat auf Draht' gehen derzeit viele Anrufe mit Fragen rund um den Schulbeginn ein", sagt Birgit Satke, Leiterin von "Rat auf Draht", Österreichs wichtigstem Notruf für Kinder und Jugendliche. Diese Tipps gibt die Expertin Eltern, um Stress und Chaos zum Schulbeginn zu vermeiden:
- Die letzten Tage nutzen. Die letzten Ferientage sollten dazu verwendet werden, sich wieder auf die verschiedenen Gegenstände vorzubereiten. Wer die wichtigsten Schwerpunkte des vergangenen Schuljahres wiederholt, hat einen besseren Start ins neue Schuljahr und verhindert, gleich am Anfang den Anschluss zu verlieren oder sich überfordert zu fühlen.
- Positives Einstimmen statt Angstmache. Schule bedeutet Interessantes und Neues zu lernen, Klassengemeinschaft zu erleben und Freunde wiederzusehen. Stimmen Sie Ihr Kind daher positiv auf die Schule ein, indem Sie sich an Ihre eigene Schulzeit erinnern und schöne Erlebnisse mit Ihrem Kind teilen. Vermeiden Sie auf alle Fälle negativ belegte Sätze wie "Nun beginnt der Ernst des Lebens" oder "Das werden sie dir in der Schule schon austreiben". Erzeugen Sie keine Angst vor der Schule und üben Sie keinen Erfolgsdruck auf Ihr Kind aus.
- Gelassen bleiben. Versuchen Sie, Stress zu vermeiden und schaffen Sie zu Hause eine weitgehend entspannte Atmosphäre. Wenn Sie selbst ruhig bleiben, wird sich das auch auf die Stimmung Ihrer Kinder übertragen.
- Gemeinsame Besorgungen. Der Schulbeginn ist die Zeit der Besorgungen und auch der richtige Zeitpunkt für eine gründliche Bestandsaufnahme. Dazu zählen nicht nur Hefte, Stifte und andere Schulmaterialien, sondern auch Kleidung, Schuhe und dergleichen. Besorgen Sie rechtzeitig vor Schulbeginn alles Notwendige und beziehen Sie Ihr Kind in den Vorbereitungsprozess mit ein. Die meisten Kinder haben Spaß daran, gemeinsam mit Ihnen die neuen Schulsachen einzukaufen und sich Stifte, Mappen oder coole Kleidung selbst auszusuchen.
- Rechtzeitig aufstehen. Passen Sie den Tagesablauf wieder an das Schulleben an. Achten Sie darauf, wie viel Schlaf Ihr Kind wirklich braucht, um in der Früh ausgeschlafen zu sein, und planen Sie ausreichend Zeit für den Morgen ein. Optimal ist ein gemeinsames Frühstück, bei dem der Tagesablauf besprochen werden kann.
- Auf den nächsten Tag vorbereiten. Besonders Schulanfänger, aber auch ältere Kinder, brauchen die Mithilfe eines Erwachsenen. Besprechen Sie am Abend gemeinsam den nächsten Tag und unterstützen Sie Ihr Kind am Anfang beim Packen der Schultasche. Oft sind Check-Listen hilfreich, anhand derer man überprüft, ob alles da ist. Das Abhaken dieser Listen bringt Sicherheit und Ordnung in das Schulleben
- Gute Lernbedingungen. Schule bringt Hausaufgaben und Lernstoff mit sich. Eine gute Lernumgebung ist wichtig und unterstützt die Kinder beim Lernen. Am Ende der Ferien sollte der Schreibtisch bereit und aufgeräumt sein. Ausreichend Platz und Licht sind für das Erledigen der Hausübungen essenziell. Achten Sie auch darauf, dass der Tisch nicht mit anderen Dingen beladen ist, die ablenken und zum Spielen verleiten.
- Schulkalender führen. Hängen Sie einen Kalender auf, in dem Sie zu Beginn des neuen Schuljahres alle wichtigen Termine, wie Klassenfahrten, Schularbeiten oder den Schulfotografen eintragen. So können Sie Ihr Kind rechtzeitig erinnern und sind auf dem Laufenden, was in der Schule ansteht.
- Vorsätze fassen. Fassen Sie gute Vorsätze für das neue Schuljahr. Positive Leistungen Ihrer Kinder sollten auf alle Fälle gelobt werden. Sollten Sie Schwierigkeiten bemerken, dann geben Sie Ihrem Kind Hilfestellungen und nehmen Sie rechtzeitig Kontakt mit der Lehrerin oder dem Lehrer auf. Auf jeden Fall sollten Ihre Kinder wissen, dass Sie als Elternteil hinter ihm stehen und zwar unabhängig von den Schulnoten.
- Gesunde Jause. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt das Gehirn bei seiner Arbeit. Der Schuleintritt ist die ideale Gelegenheit, um Kindern ein ausgewogenes Ernährungsverhalten zu vermitteln - dabei spielt die Vorbildwirkung eine wesentliche Rolle. Wenn Sie als Elternteil Fast Food zelebrieren, darf es Sie nicht wundern, dass auch Ihre Kinder den zumeist ungesunden Snacks zusprechen.
- Pausen einplanen. Zwischen Schule und Hausaufgaben sollte nicht nur ein hastiges Mittagessen angesetzt sein, sondern auch etwas Zeit für Erholung bleiben. Kinder brauchen Zeit, um die Geschehnisse in der Schule zu verarbeiten und sich von den körperlichen Anstrengungen zu regenerieren. Nur so klappt es mit der nötigen Konzentration für die Hausaufgaben. Nach der Hausübung und am Wochenende sollte Ihr Kind außerdem ausreichend Freizeit zum Spielen und Abschalten haben.