Es passierte nach einer dieser anstrengenden Arbeitswochen, die einem das Nervengerüst nachhaltig blank legen. Nach einer ebensolchen schaukelte Simone Kamleitner zu Hause in ihrer Hängematte und fragte sich: „Wozu das ganze Theater? Dann habe ich ein bisschen herumgesponnen und im Internet zum Thema Wohnwägen recherchiert.“ So stieß die 45-Jährige auch auf ein „Mobile Home“, das sowohl ihren Designansprüchen entsprach als auch nur 400 Meter von ihrem damaligen Zuhause entfernt stand. „Innerhalb einer Woche habe ich es gekauft.“

Von 70 auf 27 Quadratmeter

Bedeutet: Bad, kleiner Arbeits- und Schlafraum mit Platz für ein Bett und eine Garderobe und ein kleiner Wohnraum mit Küche und Essbereich. Nach einer anfangs vielleicht etwas unterschätzten Renovierung und der Suche nach dem passenden Grundstück, das sich in Schleedorf zwischen Matt- und Wallersee fand, wurde das Mobile Home zum kleinen und feinen Zuhause für die Raumgestalterin und Grafikdesignerin. „Ich liebe es und ich komme super mit dem Platz aus. Vor zwei Monaten bin ich mit meinem Büro ausgezogen. Nun scherze ich immer, dass ich ein Zimmer untervermieten könnte“, so Kamleitner, die nach ihrer zweieinhalbjährigen Erfahrung als Minihausbesitzerin nun gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester die Konzeption der kleinen Immobilien in drei Ausführungen in den Größen 30, 40 und 50 Quadratmeter anbietet. „Ich sage immer, dass Minihäuser meistens die ersten oder letzten Häuser sind. Zu uns kommen junge Leute und eben Ältere, denen ihr eigenes Haus zwar zu groß geworden ist, die aber trotzdem noch gerne in einem Haus wohnen würden.“

Dieses Video könnte Sie auch interessieren

Selbst hat Kamleitner verschiedene Strategien entwickelt, um mit dem begrenzten Platz zu wirtschaften. Kleidung gibt es vor allem einfarbig und in Farbtönen, die miteinander kombinierbar sind. Fotos wurden aus den Alben genommen und in Boxen verwahrt. Bettwäsche gibt es in zweifacher Ausführung und bei Weihnachtsschmuck ein kleines Grundsortiment. Natürlich sei es hilfreich, wenn man, wie sie, strukturiert und organisiert sei, merkt die designaffine Salzburgerin an. „Wir haben ja alle viel mehr, als wir brauchen. Aber bitte nicht falsch verstehen: Auszumisten ist zwar befreiend, aber trotzdem bleibt man der Mensch, der man ist. Man wird alleine dadurch seine alten Probleme und Verhaltensmuster nicht los.“