Mythos 1: Bei Gewitter darf man zuhause nicht baden.

Klar, dass man nicht in die große Badewanne Wörthersee springt, wenn die Blitze vom Himmel zucken, doch die Rede ist hier von der hauseigenen Badewanne oder Dusche. In einem modernen Gebäude, heißt es dazu vom Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik VDE, "sind im Bereich der Bäder alle metallenen Einrichtungen miteinander elektrisch verbunden und an den Haupt-Erdanschluss, (...) angeschlossen." Wenn diese Verbindungen also richtig ausgeführt wurden, ist demnach "die Benutzung von Dusche oder Badewanne während eines Gewitters ungefährlich".
In älteren Häusern oder wenn beim Bauen gepfuscht wurde, kann es anders ausschauen.

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Kostenlose App für iOS, für Android gibt es die den Blitzortung Gewitter-Monitor, der Echtzeit Blitzdaten liefert © Hersteller

Mythos 2: Im Haus bin ich sicher.

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Nicht ganz, denn in Gebäuden ohne Blitzschutz sollte man während des Gewitters weder duschen, noch baden, keine Metallleitungen anfassen, die von außen ins Haus führen (Antennenkabel, Wasser-, Strom, Telefonleitung) oder nicht über ungeschützte Telefonanlagen telefonieren, rät der VDE. Wer sich auf einer Wanderung befindet und in einer Holzscheune Unterschlupf sucht, sollte sich lieber wieder ins Freie begeben, das sei "lebensgefährlich". Wer auf den Bus wartet und sich an der Station unter das metallene Wartehaus stellt, sollte kein Metall berühren und sich möglich weit weg von den Wänden stellen.

Mythos 3: Ich drücke meine Kinder im Freien an mich.

Beim Spaziergang überrascht: Auch für Hunde als Begleiter gilt es, Abstand zu halten
Beim Spaziergang überrascht: Auch für Hunde als Begleiter gilt es, Abstand zu halten © (c) Sabine Schönfeld - stock.adobe.com

Bitte nicht. Auch wenn sich alle fürchten, in einer Gruppe findet man keinen Schutz. So schwer es fällt, Kinder nicht zu trösten, und nicht anzufassen, am besten man kauert sich im Abstand von etwa einem, besser aber drei Metern (VDE) zueinander in eine Mulde oder eben auf den Boden, die Beine dabei geschlossen, die Arme um die Knie gelegt und den Kopf darauf gebettet. Denn: "Den größten Schaden bewirkt der direkte Blitzeinschlag in eine Person oder der Überschlag auf eine benachbarte Person." Auch Hunde sollte man deshalb nicht an sich drücken.

Mythos 4: Auf der Straße passiert weniger als im Wald.

Stimmt nicht. Egal wie groß man ist, auf Straßen, die von Ebenen - Wiesen und Feldern - umgeben sind, ist man exponiert. Auch kleinere Personen bieten dort das größte Ziel für Blitze. Wenn man sich auf einer Ebene ohne Baum- oder Strauchbewuchs befindet, sollte man sich, wenn möglich, eine Mulde suchen. Sobald die Blitze vom Himmel zucken, heißt es, sich mit geschlossenen Beinen hizunhocken. Was noch gefährlich ist, wenn man auf Ausflug ist: die Nähe von Gewässern, Masten, Türmen, Metallzäunen, einzeln stehende Bäume oder Büsche - nicht unterstellen.

Mythos 5: Der Blitz schlägt auch in Handys ein.

Ist das Gewitter bereits da und man befindet sich noch im Freien, ist man generell in Gefahr. Das Handy - ob Smartphone oder Funkgerät - verstärkt die Gefahr nicht. Im urbanen Raum ist das Ziel des Blitzes meist ein größeres, das mehr Anziehungskraft besitzt, als ein Handygehäuse. Dennoch gilt: Sobald das Gewitter nahe ist, ist man in einem Auto und in Häusern mit intaktem Blitzschutz am sichersten.

Mythos 6: Eichen sollst du meiden, Buchen sollst du suchen.

Völlig egal, welcher botanischen Gattung die Bäume oder Büsche im Wald angehören - sofort raus, wenn Sie können! Denn der Blitz unterscheidet nicht zwischen den Baumarten. Wenn Sie nicht mehr davonkommen, am besten eine tiefere Stelle (neben dem Forstweg z.B.) suchen und so klein wie möglich machen. Oder ins Auto einsteigen, wenn es beim Schwammerlsuchen in der Nähe geparkt ist. Im Auto mit geschlossenen Fenstern ist man ganz sicher bis das Unwetter vorbei ist. 

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