Das müssen Sie gesehen haben. Kein schlechter Start in eine Sternschnuppennacht, die uns der Meteoritenschauer der Perseiden beschert. Mit „James Bond – Moonraker“ kann man sich um kurz nach Mitternacht schon einmal formidabel auf das einstimmen, was zwischen 1 und 4 Uhr früh da alles von oben runterkommen mag. Anders als bei den Salzburger Festspielen ist diese jährliche Galavorstellung ein echter Jedermann für jedermann.

Die einzige Voraussetzung: den Horizont im Auge behalten, aber dabei nicht in die Waagrechte absinken, denn das Ensemble kann sich mitunter zieren. Manchmal kann es sogar vorkommen, dass der Vorhang nie nach oben geht, wenn Nebel und Wolken auch dabei sein wollen. Ganz sicher sagen kann man nur, dass der partiell verfinsterte Vollmond von Beginn dieser Woche partout sein Licht nicht von den Perseiden in den Schatten stellen lässt. Es empfiehlt sich also, einen Logenplatz im Hochgebirge oder Wiesen und Felder außerhalb der Stadt aufzusuchen, um der Lichtverschmutzung zu entgehen. Operngucker braucht es übrigens keinen, bei den Perseiden ist Weitblick gefragt. Dabei können Fernrohre und -gläser den Blick nur einschränken.

Hauptdarsteller: Komet Swift-Tuttle

Kommen wir aber nun zum Hauptdarsteller dieses Naturschauspiels. Es ist der Komet Swift-Tuttle, der jedes Jahr Mitte August die Bahn der Erde kreuzt. Was danach kommt, ist magisch, denn seine Staubspur erzeugt dabei den Meteoritenschauer der Perseiden. Die Staubteilchen dringen in hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre ein, verglühen dort und rufen so das Leuchten hervor, das wir als Sternschnuppen definieren. Im Volksmund wird der Meteoritenstrom auch Tränen des Laurentius genannt, weil er rund um den Namenstag des Märtyrers auftritt. Der Sternschnuppenstrom wird aber auch als Tränen des Himmels bezeichnet.

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Ein Sternschnuppenregen, der seinen Namen trägt: Perseus

Er ist einer der Fixsterne in der griechischen Mythologie. Eine glanzvolle Zukunft wurde ihm vom Orakel von Delphi allerdings nicht bescheinigt. Dort wurde seinem Großvater Akrisios, dem König von Argos, eröffnet, dass ihn einmal der eigene Enkel ins Jenseits befördern werde. Dieser griff zur klassischen Märchenlösung: ab in den Turm mit Töchterchen Danaë und den Riegel davor.

Es wäre nicht die griechische Mythologie, hätte nicht Zeus seine Finger im Spiel, der die holde Maid in Form eines Goldregens beglückte. Akrisios war also um einen Enkel und ein weiteres Dilemma reicher. Er verfrachtete Mutter und Sohn in eine Kiste und setzte sie am Meer aus. Doch Zeus sorgt gut für seine Nachkommen. Mithilfe seines Bruders, des Meeresgottes Poseidon, erreichten sie eine Kykladeninsel. Dort wurden sie von einem Fischer aufgenommen. Klingt nach Happy End, aber jetzt sollte das Abenteuer erst so richtig losgehen. Der Bruder des Fischers, König Polydektes, hatte ein Auge auf die Alleinerzieherin Danaë geworfen, aber der Bub war ihm ein Dorn im Auge.

Unlösbare Mutproben

So ließ er sich immer wieder neue, scheinbar unlösbare Mutproben für den Jüngling einfallen. Die bekannteste ist wohl, als er der Medusa, der schlangenköpfigen Schönheit, die mit ihrem Blick alle erblinden lassen kann, den Kopf abschlägt. Auch hier zeigt sich Perseus’ Beliebtheit bei seiner göttlichen Verwandtschaft. Mit einem Schild seiner Halbschwester Pallas Athene kann er Medusa überlisten.

Nur in einem Fall ist ihm das Glück nicht hold: Bei einem Sportunfall tötet er aus Versehen mit einem Diskus seinen Großvater. Das war aber nicht seine Achillesferse. Das ist eine andere Geschichte.