Vor allem in der Nacht auf Freitag (12. August) stehen die Chancen sehr gut, dass Interessenten einen Blick auf den alljährlichen Sternschnuppenstrom der Perseiden erhaschen können. Laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien ist zwar vereinzelt mit Wolkenfeldern zu rechnen, großteils bleibt der Nachthimmel über Österreich aber klar, hieß es auf Anfrage der Austria Presse Agentur.
Ihr Maximum erreichen die Perseiden am Freitag zwischen zehn Uhr und Mitternacht. Dementsprechend ist neben der Nacht von Donnerstag auf Freitag auch in der darauffolgenden mit vielen Sichtungen zu rechnen. Aus astronomischer Sicht ergiebiger dürfte allerdings die erste der beiden Nächte sein, wie Alexander Pikhard von der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) erklärte.
Der Mond als kleiner Spielverderber
Einen gewissen Störfaktor wird der Mond darstellen. Nach seinem Untergang gegen ein Uhr steigt die Rate der sichtbaren Sternschnuppen aber deutlich, bis es in der Morgendämmerung wieder zu hell für die Beobachtung wird. Zur Beobachtung von Meteorschauern braucht man keine optischen Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Fernrohre: Am besten geht es mit dem freien Auge, raten die Astronomen.
Astronomie-Interessierte sollten sich allerdings warm anziehen, denn mit Temperaturen im einstelligen Bereich wird es ungewöhnlich kalt sein. In Linz, Salzburg oder Innsbruck liegen die Frühtemperaturen am Freitag bei etwa zehn Grad, im Süden Österreichs eher noch darunter.
Im Laufe des Freitags zieht dann mit einer Warm- auch eine Wolkenfront über Österreich hinweg. Wer also in der Nacht auf Samstag beobachten möchte, hat am ehesten im Westen gute Karten auf freie Sicht. In Ober- und Niederösterreich, Wien, dem Burgenland sowie der östlichen Steiermark dürften Reste der Wolkenfront die Sicht beeinträchtigen.
Staubkörner werden zu Sternschnuppen
Sternschnuppen entstehen, wenn kleinste Partikel und Staubkörner mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eindringen, dort verglühen und in der Luft Leuchteffekte hervorrufen. Solcher Staub kann von Kometen stammen, die auf ihren Runden um die Sonne einen Teil ihres Materials verlieren. Diese winzigen Partikel umkreisen weiter auf der Bahn des Kometen die Sonne. Kreuzt die Erde diese Bahn, erzeugen die Staubteilchen einen sogenannten Meteorschauer.
Alljährlich Mitte August passiert das mit der Bahn des Kometen Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppen-Regen der Perseiden erzeugt. 2016 wurde die Bahn des Kometen von der Anziehungskraft des Planeten Jupiter etwas näher an die Erde gerückt. Der Meteorstrom dürfte daher heuer rund eineinhalb Mal stärker ausfallen als in den vergangenen Jahren.
Aufgrund der besseren Wetterprognosen für die Nacht auf Freitag lädt die WAA schon am 11. August ab 21.00 Uhr zur Perseidennacht auf die Sofienalpe in Wien-Penzing. Der Verein Kuffner-Sternwarte organisiert von 11. bis 14. August um 22.00 Uhr beginnende "Sternenspaziergänge" in Großmugl (Niederösterreich).