A wie Ankunft.
Billigflieger hin, Eurotunnel her. Es gibt nur eine stilvolle Art und Weise, sich den Britischen Inseln zu nähern – mit der Fähre. Denn nur von dort aus gibt es den Blick auf die „White Cliffs of Dover“. Und ohne diesen Blick auf die kalkweißen Klippen ist man in Wahrheit nicht angekommen auf den Inseln.
B wie Bed & Breakfast.
Früher waren das meist winzige Jugendzimmer, vollgeräumt mit Legokisten. Heute sind das oft recht mondäne Vier-Sterne-Häuser. Geblieben ist die „Englishness“ dieser Unterkünfte.
C wie Cadbury.
Ich kann es nicht beweisen, aber gefühlt ist Cadbury die beste Schoko der Welt. Am allerbesten mit Nuss und Trauben. Ein Tipp: Nicht am Flughafen kaufen! Die Preise dort sind überhaupt nicht süß.
D wie Darts.
Die Welt ist bekanntlich eine Scheibe – und die englische Welt eine Dartscheibe. Aufpassen, geworfen werden die Pfeile aus 2,40 Meter Entfernung. Verstöße werden mit Bierrunden geahndet.
E wie Queen Elizabeth II.
Sie hält, ganz salopp gesprochen, den Stall zusammen, der eigentlich aufgrund der dort beherbergten Viehschaft schon
längst zusammengebrochen sein müsste. „Lilibeth“ sitzt seit 62 Jahren auf dem Thron. Sie wurde gerüttelt, geschüttelt, gerührt. Aber sie ist so stoisch, dass wir davon total gerührt sind.
F wie Fish and Chips.
In Backteig frittierter Fisch, vorzugsweise Kabeljau. Nationalspeise der Briten, bevor das Curry kam. Am besten so, wie es jetzt leider nicht mehr zu haben ist:
eingewickelt in Zeitungspapier.
G wie Goodwood.
Das Festival of Speed im Juni ist das traditionelle britische Hochamt des Automobilsports. Wenn der Earl of March auf seine Latifundien lädt, geben ihm der europäische Rennsportadel und Hunderttausende Besucher
die Ehre.
H wie Harrods.
Gegründet 1834 von Charles Henry Harrod und berühmt dafür, dass man dort angeblich alles bekommt: vom Elefanten bis zum Teebeutel. Die „Green Men“
an den Eingängen des Kaufhauses in Knightsbridge
dienten früher als Hüter von Tradition und Moral; heute weisen sie Touristen höflich auf die Kleiderordnung
des Hauses hin.
I wie Inverness.
Die Stadt selbst kann nicht wirklich viel, aber sie ist das Tor zu den schottischen Highlands. Loch Ness liegt auch vor der Haustür. Und Nessie treibt noch immer ihr Unwesen. Kein Witz: Es gibt Menschen, die hier „Nessie-Watching“ betreiben. Wochenlang! Vergessen Sie Nessie, fahren Sie in die Highlands. Ab Inverness wird es so richtig rau und ruppig und richtig schön. Begehen Sie aber nur einen Fehler nicht: einen Bourbon bestellen.
J wie James Bond.
wie James Bond. Sein Name ist Ian, Ian Fleming. Er hat den Geheimagenten 007 erfunden. Und Fleming wusste, wovon er schreibt, war er doch selbst im Dienst der britischen Geheimnisträger. Apropos Träger: Sehr ertragreich war Flemings erster Roman "Casino Royale" nicht. Aber der Autor ließ sich nicht beirren und schrieb weiter, seit 1962 kämpft James Bond in den Kinos gegen das Böse der Welt und die Testosteronbomben in ihm. Der Rest ist hochexplosive Geschichte.
K wie Kronjuwelen.
Seit mehr als 700 Jahren lagern sie im Tower of London. Das Prunkstück des britischen Staatsschatzes ist der sagenhafte Koh-i-Noor-Diamant. Der "Berg des Lichts" wurde 1850 Königin Victoria geschenkt. Seitdem wurde der Diamant nur noch von Königinnen getragen, denn jedem männlichen Träger soll er Unglück bringen.
L wie Last Night of the Proms.
Die "Proms" sind eine Serie von klassischen Konzerten, ursprünglich gedacht für Menschen, die üblicherweise keine Konzerte besuchen. Seit 1942 finden die "Proms" (Promenadenkonzerte) in der Royal Albert Hall statt; am populärsten ist das Abschlusskonzert - die "Last Night of the Proms", die üblicherweise am zweiten Samstag im September stattfindet. Dort gibt es dann alles: Fähnchenschwingen, Nationalhymne, üppiges Britentum.
M wie Melone.
Sie ist quasi die Krone der britischen Stil-Schöpfung. 1849 erstmals in Southwark von den Hutmachern Thomas und William Bowler gefertigt, ist sie im englischen Raum auch als Bowler bekannt. Schon Winston Churchill, Charlie Chaplin, Laurel und Hardy setzten auf sie. Mit Schirm, Charme und Melone. Vor allem aber eines: niemals oben ohne.
N wie Nonsense.
Die Briten sind bekannt für ihren Humor. Zu Recht. Würdige Ikone ist der "Monty Python's Flying Circus" (Graham Chapman, John Cleese, Terry Gilliam, Eric Idle, Terry Jones, Michael Palin). Im "Ministry of Silly Walks" hätte jeder noch gerne als Politiker angeheuert.
O wie Oxford English.
Was im Deutschen Hochdeutsch, das ist im Englischen das Oxford English, oftmals auch als Received Pronunciation bezeichnet. The Queen is amused. Und nicht nur sie.
P wie Pub.
Obwohl immer mehr gesichtslose Ketten dominieren, ist das Pub noch immer das Wohnzimmer der Briten. Ein Tipp: Den Kellnerinnen und Kellnern nie ein Trinkgeld, tip, geben! Wenn Sie zufrieden sind, lassen Sie einfach ein Getränk springen.
Q wie Queue. Das nahezu manische Anstellen ist ein Synonym für Britentum. Obwohl sich noch immer allerorts Schlangen bilden, hat die legendäre Disziplin in den letzten Jahren nachgelassen. Sogar Briten drängeln sich vor - shocking!
R wie Royals.
Seien es wie früher Charles und Diana oder wie heute William und Catherine - die Royals sind zum Anhimmeln, Beneiden und Ärgern da. Und das Beste ist: Für Nachwuchs ist gesorgt.
S wie William Shakespeare.
Im Vorjahr wurde der 450. Geburtstag des Nationaldichters gebührend gefeiert. Wie lebendig "Will" noch immer ist, kann man bei den Aufführungen im Globe Theatre an der Themse nachvollziehen. Und wenn Sie schon dort sind, schlendern Sie den Fußweg Richtung Southwark entlang. Dort haben Sie eine wunderbare Aussicht auf die Stadt. Nicht versäumen: die Tate Gallery of Modern Art!
T wie Tea.
Es gibt kein Ungemach im Leben, das mit einer Tasse Tee nicht leichter zu ertragen wäre. Das Zelebrieren des Fünf-Uhr-Tees (Achtung, findet meist um vier Uhr statt!) hat vor allem in den kleinen Teestuben auf dem Land einen ganz besonderen Zauber. Wenn es Cream Tea heißt, werden zum flüssigen Gold Scones (Teegebäck) mit viel fettiger Clotted Cream und Strawberry Jam serviert. Spätestens dann ist jedes Ungemach vergessen.
U wie U-Bahn.
Die Briten waren die Ersten, die unterirdisch auf die "Tube" drückten. Die London Underground wurde im Jänner 1863 als erste unterirdische und noch mit Dampfloks befahrene Eisenbahn eröffnet und gilt als die älteste U-Bahn der Welt. Sie verfügt über 270 Stationen über eine Streckenlänge von 402 Kilometern. Und das bunte Streckennetz macht sich auch schick auf Souvenirs. Also: Mind the gap between the train and the platform!
V wie Queen Victoria.
Sie war die Ururgroßmutter von Queen Elizabeth II. und von 1837 bis 1901 Königin Großbritanniens und Irlands. Sie wurde zur "Großmutter Europas", weil bis heute viele ihrer 40 Enkel und 88 Urenkel auf den Thronen des Kontinents Platz nehmen.
W wie Winnie-the-Pooh.
Nicht nur er weiß die süßen Seiten des Lebens zu genießen, auch Generationen von Engländern sind mit dem auf Honig versessenen Bären Pooh, Tiger Tigger und dem ängstlichen Ferkel aufgewachsen. Erfunden hat die tierische Rasselbande Alan Alexander Milne, der von dem Kuscheltier seines Sohnes inspiriert wurde, ein Kuschelbär von Harrods. Mittlerweile hat Pooh sogar einen Stern auf dem Walk of Fame.
X wie X-mas.
Die Briten kennen sich mit Weihnachten aus. London in der Vorweihnachtszeit bedeutet hübsche Christbaumkugeln im Liberty shoppen oder an der Themse unter Heizschwammerln Mulled Wine trinken und gebratene Mandeln knuspern. Für alle Daheimbleiber aber ein kleiner Trost: Der wohl beste Weihnachtsfilm kommt nämlich auch aus England. "Love Actually". Mehr muss man gar nicht dazu sagen.
Y wie Yorkshire Pudding.
Mehl, Milch, Eier, Fett, Salz, Pfeffer, Petersilie, Muskatnuss und fertig ist die englische Beilage zu Steak, Roastbeef und anderen Fleischgerichten. Nach dem Backen in kleinen Muffinformen entsteht eine kleine Mulde in dem Gebäck, die nicht umsonst einlädt, sie mit Bratensauce zu füllen. Y wie yummie!
Z wie zu guter Letzt.
"Schwerer Nebel über dem Ärmelkanal - Kontinent abgeschnitten", titelte die "Times" 1957. Eine legendäre Schlagzeile, die zu einem legendären Witz wurde. Oder ist es doch kein Witz?