Möglichst zartes Fleisch. Blutleer und fettfrei. So stellen sich viele das auf dem Teller vor. Was sich nicht als Filet oder zumindest kurz und knackig in die Pfanne befördern lässt, hat einen schweren Stand. Die Folge: Der Großteil des erzeugten Fleisches stammt aus systematisch durchdachter Intensivhaltung. Eine Fleischproduktionsform, die auf Kosteneffizienz und Masse abzielt.
Video - So fertigt Dennis Katholnig Gulasch aus der alten Kuh
Tiere werden so lange intensiv gefüttert, bis keine weitere Muskelzunahme mehr möglich ist. Ab diesem Punkt ist die maximale Fleischausbeute erreicht und jeder Tag Lebensverlängerung bedeutet unnötige Futterkosten und sinnlos vergebene Platzressourcen. Kurz: Schnell mästen, früh schlachten.
Gleich nachkochen!
„Mehr Geschmack bekommt man jedoch bei alten Kühen“, erklärt Dennis Katholnig vom Natur- und Wellnesshotel Höflehner in Haus im Ennstal. Neben Wildgerichten aus dem hauseigenen Gehege werden im eigenen Schlachtraum auch Delikatessen wie alte Kuh verarbeitet und gereift. „Je älter das Tier, desto länger haben die Aromen im Fleisch Zeit, sich zu entfalten“, erklärt der experimentierfreudige Küchenchef.
Entsprechend erwartet einen beim Genuss von alter Kuh ein Rindfleischgeschmack der Extraklasse. „Es schmeckt wunderbar würzig und hat eine leicht nussige Note“, beschreibt Katholnig. Gerade Steaks schmecken grandios, aber auch Schmorgerichte werden ganz famos. Das Fazit: Die Kuh lässt das Rind alt aussehen.