Das Haus muss einen erbarmungswürdigen Anblick geboten haben, als die Roseggers sich entschlossen, es der Verwandtschaft abzukaufen. Ein Fleischer hatte sich im Untergeschoß eingemietet, dann und wann tobte nebenan, wo einst das Gasthaus war, ein Club. Von der Pracht der Räume im Obergeschoß war kaum noch etwas zu sehen. Abgehängte Decken verbargen Trame, die Jahreszahl 1661 und den Namen Mathias Hopfinger. Unter PVC-Belägen wuchs Schimmel, auch der Hausschwamm fühlte sich wohl. „Wir mussten dem Haus einmal zum Atmen verhelfen“, sagt Petra Simon, die zur Hilfe gerufene Architektin.
Thomas Götz