Eines sei gleich vorweggeschickt: Ein bisschen schmeckt folgender Test nach Sommerloch. Denn das idyllisch gelegene Gasthaus Kreuzwirt in Thal hat an diesem Sonntag zwar offen, aber eben nur so halb. Heißt: Es befindet sich gewissermaßen im Standby-Modus, weil es tags darauf in den Betriebsurlaub geht. Wussten wir nicht, stand auch nirgends – und wird uns erst gesagt, als wir uns über die abgespeckte Karte wundern. Doch die reizt uns trotz allem genug, um hier einzukehren.

Das liegt auch am gebackenen Bio-Karpfen – und überhaupt der hervorragenden Produktqualität, mit der in diesem Haus gearbeitet wird. Die Auflistung der kleinen, aber feinen Produzenten der Region (und unmittelbaren Nachbarschaft) verdeutlicht das: Viel regional, viel Bio, und eine schöne Weinkarte mit vorwiegend österreichischen Tropfen gibt’s auch. Statt mit gefüllter Bio-Kalbsbrust, dem Gulasch vom Bio-Rindswadl oder dem Fischgröstl, die man online auf der normalen Speisekarte findet, gibt’s also Schonprogramm im (wirklich sehr schönen) Gastgarten mit Blick aufs Thaler Umland und dem Plabutsch.

© Lucas Palm

Zunächst in Form des bereits erwähnten Bio-Karpfens (22,50 Euro). Alle Achtung, der schaut – sorgsam auf eine lauwarme Erdäpfelsalat-Straße gelegt,– nicht nur sehr zeitgemäß und ästhetisch aus, sondern schmeckt auch hervorragend. Gesprächsstoff gibt er auch her, weil er – na, da schau her – mit der Haut paniert wurde. Soll das so? Oder nicht? Ein bisschen letschert mag er zwar sein, der Teil der Panier, der mit der Haut in Berührung kommt, doch letztere macht mit ihrem bissfesten Fett aus dem Gericht ein unerwartetes Abenteuer an Texturen, das wirklich gelungen ist. Dazu gibt’s einen hervorragend abgeschmeckten Vogerlsalat mit knusprigem Speck (8,50 Euro), der sich als stimmiger Kompagnon zu diesem Teller bewährt.

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© Lucas Palm

Weniger abenteuerlich ist der Backhendlsalat (16,50 Euro). Falls jetzt wer fragt: Ja, die Backhendlstreifen wurden ohne Haut paniert. Charmant natürlich, dass das Hendlfleisch von den Freilandhühnern von nebenan stammt, aber der etwas lieblose grüne Salat schmeckt dann doch schon ein bisschen nach anstehendem Betriebsurlaub. Dafür ist der Topfenstrudel (5 Euro) hier einer der besten, den ich jemals gegessen habe – mit einem durch und durch buttrigen Strudelteig, vollmundigem warmem Topfen, zum Niederknien! Fazit: Vorfreude auf die Rückkehr der Wirtsleut’ – und hohe Erwartungen an die Gerichte im regulären Betrieb!