Josef Floh ist ein Landgasthauspionier in Langenlebarn. Das liegt bei Tulln, ist also für die Südösterreicher nicht gerade der nächste Weg. Doch wenn eine neue Kulinarik-Positionierung für Österreich ausgerufen wird, dann sollte man dort schon dabei sein. Das dachten sich auch führende Kulinarik-Persönlichkeiten des Landes und ließen sich diesen Termin nicht entgehen. Der Ort dafür war gut gewählt. Denn was macht Österreich im internationalen Vergleich so richtig stark? Es ist vor allem die hohe Dichte erstklassiger Wirtshäuser. Das findet man im internationalen Vergleich nur in wenigen Ländern.

Neben wichtigen Vertreter:innen der österreichischen Tourismusbranche waren bei Josef Floh in Langenlebarn unter anderem auch Größen der Kulinarik-Szene Österreichs dabei.
Neben wichtigen Vertreter:innen der österreichischen Tourismusbranche waren bei Josef Floh in Langenlebarn unter anderem auch Größen der Kulinarik-Szene Österreichs dabei. © ÖW/Karo Pernegger

Neben Gastgeber Josef Floh waren weiters zwar kaum andere Wirtshaus-Gastronomen vor Ort, dafür aber die bekanntesten Spitzenköchinnen und -köche des Landes. Ab sofort übrigens Originale genannt. Die internationale Kommunikation der kulinarischen Highlights Österreichs steht jetzt im Fokus der Österreich Werbung, der Landestourismusorganisationen und der Tourismusbranche. Ziel soll sein, Österreich international als eine führende Kulinarik-Destination Europas zu etablieren. Diese neue Kulinarik-Positionierung hebt ab sofort die Bedeutung von Originalen hervor. Von Produkten über Schauplätze und der Tischkultur bis hin zu Gerichten und Charakteren, die Österreichs kulinarische Identität ausmachen.

Österreich Werbung-CEO Steharnig-Staudinger: „Österreichs Genusserlebnisse haben 1.000 Facetten, aber nur eine Hauptzutat – unsere atemberaubende Natur!“
Österreich Werbung-CEO Steharnig-Staudinger: „Österreichs Genusserlebnisse haben 1.000 Facetten, aber nur eine Hauptzutat – unsere atemberaubende Natur!“ © ÖW/Karo Pernegger

Grundtenor der Auftaktveranstaltung: Die Einzigartigkeit der österreichischen Landschaft beeinflusst maßgeblich die Produkte und deren Geschmack. Die Landschaft am Teller erlebbar zu machen, ist das Ziel der neuen Positionierung. „Kulinarik ist für ein Drittel unserer Gäste ein entscheidendes Reisemotiv. Im ‚Masterplan T‘ wurde festgelegt, dass Österreich als hochqualitatives Urlaubsland international verstärkt positioniert werden soll. Dazu wollen wir vor allem auch Österreichs kulinarische Highlights aller neun Bundesländer, die die österreichische Küche traditionell schon immer geprägt haben, auch international intensiver vor den Vorhang holen“, erklärte etwa Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.

Kulinarik ist für ein Drittel der Österreich-Gäste ein entscheidendes Reisemotiv.
Kulinarik ist für ein Drittel der Österreich-Gäste ein entscheidendes Reisemotiv. © ÖW/Karo Pernegger

Jenseits des deutschen Sprachraums ist Österreich ja bislang meist auf kulinarische Klischees reduziert. Das Ziel muss also lauten, sich klarzumachen, wofür Österreich als Kulinarik-Destination im Großen und Ganzen stehen will. Bis dato ist die Alpenrepublik eher ein Fleckerlteppich. Vor allem ein kleines Land wie Österreich braucht am internationalen Parkett aber klare Botschaften. Astrid Steharnig-Staudinger, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, bietet folgenden Lösungsvorschlag: „Österreichs Genusserlebnisse haben 1000 Facetten, aber nur eine Hauptzutat – unsere atemberaubende Natur. Von den schneebedeckten Alpen bis zu den Weinbergen – die österreichische Landschaft spiegelt sich in all unseren Produkten und Gerichten wider. Diesen kulinarischen Reichtum auch international zu positionieren, ist ein wesentlicher Schlüssel für den Erfolg unseres Tourismusstandortes. Unsere neue Kulinarik-Positionierung ist eine starke Grundlage dafür.“

Österreichs Kulinarik ist geprägt durch einzigartige Geschmäcker und Produkte, die Qualität des Wassers, die Luft und das österreichische Salz.
Österreichs Kulinarik ist geprägt durch einzigartige Geschmäcker und Produkte, die Qualität des Wassers, die Luft und das österreichische Salz. © ÖW/Karo Pernegger

Das sieht auch Michael Feiertag, Geschäftsführer der Steiermark Tourismus und aktueller Sprecher der Bundesländer-Tourismusorganisationen, so: „Es gibt eine Handvoll Themen, die für jedes österreichische Bundesland Gültigkeit haben. Die Kulinarik zählt dazu. Österreich steht wie kaum ein Land für Vielfalt und Qualität in diesem Bereich. Dies bedeutet eine riesige Chance für uns alle. Gehen wir es gemeinsam an.“

Elisabeth Grabmer vom Restaurant Waldschänke unterstrich vor Ort gemeinsam mit Richard Rauch die kulinarische Stärke Österreichs.
Elisabeth Grabmer vom Restaurant Waldschänke unterstrich vor Ort gemeinsam mit Richard Rauch die kulinarische Stärke Österreichs. © ÖW/Karo Pernegger

Wie will man es zukünftig aber angehen? Um den Innovationsgeist des Kulinarik-Standortes Österreich zu vermitteln, werden in den kommenden Monaten zahlreiche Aktivitäten verfolgt. Ein Highlight soll der „Culinary Showroom“ darstellen: Dabei handelt es sich um eine Content-Kooperation mit den Bundesländern, bei der mutige und überraschende sowie typische und untypische Originale Österreichs vor den Vorhang geholt werden. 2024 ist Österreichs Kulinarik im Fokus auf der Food Zurich sowie beim FeelAustria Festival in Berlin Anfang Juni. Geplant sind auch aufmerksamkeitsstarke Kommunikationsaktivitäten und Kooperationen. Unter anderem soll bei der ITB 2025 Kulinarik in den Mittelpunkt des Österreich-Auftritts gerückt werden.