Wir schreiben das Jahr 1940. Das Deutsche Reich hat Norwegen überfallen. Wie in den anderen Ländern, die dieses Schicksal im Zweiten Weltkrieg teilten, führte der erste Weg in die Nationalbank, um die Goldreserven zu beschlagnahmen. Doch die waren nicht mehr da. In einem Husarenstück hatten die Norweger rund 53 Tonnen in Barren und Münzen schon vor Wochen mit der Raumabahn auf die Reise von Oslo nach Åndalsnes an der Westküste geschickt, wo es auf Schiffe verladen und schließlich nach Kanada gebracht wurde.

Damit war ein Nationalmythos auf Schiene gebracht und die Bahn firmierte als Goldener Zug, der seit letztem Jahr wieder Passagiere auf einer der spektakulärsten Strecken Europas schaukelt. Von Åndalsnes am Isfjord geht es vorbei am smaragdgrünen Fluss Rauma über die Kylling bru, dann rauscht die bis zu 1000 Meter hohe Trollwand vorbei, schließlich der Verma-Wasserfall. Derweil erzählt ein Audioguide vom Krimi um die Rettung der Goldreserven, von denen unterwegs nur rund 300 Münzen verloren gingen.