Er zählt mitunter zu den wichtigsten und ältesten Weinen, die es gibt. Nach dem Chardonnay ist er sogar die zweitwichtigste weiße Rebsorte weltweit und deswegen im Prinzip in jeder relevanten Weinbauregion vertreten. „Genau deshalb sind wir heute auch bei Armin Tement zu Gast“, erklärt Sommelier René Kollegger. „Die Lage Zieregg, auf einer Seehöhe von 350 bis 490 Meter bringt durch den Opok- und Muschelkalkboden einen Sauvignon blanc mit klarer Wiedererkennbarkeit und Tiefe hervor.“
Auf den steilen Hügeln der Steiermark findet der Sauvignon blanc ideale Bedingungen vor. „Das kühle Klima, die Feuchtigkeit, trotzdem die warmen Tage und vor allem die lässigen Böden, die wir haben, ermöglichen unglaublich spannende Weine“, freut sich Winzer Tement. „In der Steiermark müssen wir künftig noch mehr danach trachten, eine klare Identität für den Sauvignon zu finden!“
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Gerade in klimatisch schwierigen Zeiten spielt die Rebsorte nämlich ihre Stärken aus: „Kaum eine andere Sorte ist so robust wie der Sauvignon blanc. Wenn man etwa den Erntezeitpunkt betrachtet, werden die meisten anderen Rebsorten aktuell viel früher gelesen. Der Sauvignon blieb stabil. Da hat sich im Vergleich zu vor 30 Jahren kaum etwas verändert“, erklärt Tement. Geht es nach dem Winzer, sind all das Zeichen, dass sich die Sorte in der Steiermark wohlfühlt.
Geschmacklich bildet sich im Wein in weiterer Konsequenz dann vor allem der Korallenkalk ab. „Die Kombination ist bestimmt einzigartig: Kalk, hoher ph-Wert, Magnesium, Kalzium ist für die Reben zum einen nicht einfach, da sie sich in dieser Intensität in der Jugend schwertun. Aber wenn sie es ins Alter schaffen, bekommen sie diese Charaktereigenschaften des Bodens irrsinnig stark mit“, bringt es Tement auf den Punkt. „Und typisch auf dem Gaumen sind dadurch Zitrusaromen, Salzigkeit, prägender Gerbstoff und auch Johannisbeerfrucht“, veranschaulicht Sommelier Kollegger die geschmacklichen Eigenschaften.