Eine Million Jahre hat es gedauert, bis die Menschheit sich vom Lagerfeuer hin zum E-Herd entwickelt hat. Trotzdem stehen wir alle liebend gern wie die Neandertaler ums flackernde Feuer und beobachten fasziniert, wie das Grillgut über der Glut brutzelt. Dieses Erbe wird heute nicht mehr aus einer Notwendigkeit, sondern aus Genuss zelebriert. Dass dabei Fleisch nach wie vor die Hauptrolle spielt, ist hingegen nicht nachzuvollziehen. Denn wie man Koteletts, Würstel oder die jeweils angesagten Special-Cuts auf dem Grillrost verfeinert, wird uns seit Jahrzehnten vorgemacht.
Video - Weitere Gemüse-Grilltipps von Yulia Haybäck
Wer am Grill aber wirklich aufzeigen will, sollte es mit Gemüse versuchen. Zucchini, Paprika, Zwiebel oder die eine oder andere Melanzani landen bei fast jedem einmal über glühenden Kohlen. Doch da geht viel mehr. Dieser Auffassung ist auch die Kärntner Grillexpertin Yulia Haybäck. „Die meisten assoziieren mit dem Grillen von Gemüse immer zerkochtes Grillgut. Eher labbrig in der Konsistenz“, erklärt Haybäck – und macht vor, wie das nicht passiert.
Gleich nachgrillen!
Wie die heutigen Rezepte zeigen, kann man den Grill und seine Raucharomen auch dafür nutzen, dem Gemüse den gewissen Kick zu verleihen. Sie sind letztendlich ja die wichtigsten Faktoren beim Grillen, die den Unterschied zum gewöhnlichen Braten machen. „Wir nutzen den Rauch, um einen fantastischen Karfiol- und Romanesco-Salat zu machen“, freut sich Haybäck. Dabei wichtig: das Grillgut vorab zart mit Olivenöl zu bestreichen. „Dadurch bleibt das Raucharoma besser am Gemüse haften.“
So schmeckt es auch!
Viel Zeit muss man für den rauchigen Salat nicht einrechnen. „Karfiol wie Romanesco werden nur etwa 15 bis 20 Minuten geräuchert. Das sorgt für einen herrlichen Geschmack.“ Dadurch bleiben die Gemüse beinahe roh und genau das sorgt beim fertigen Salat in Kombination mit dem Dressing für einen knackig frischen Genuss.
Kein Gemüse, sondern Obst, ist bekannterweise die Erdbeere. Haybäck kombiniert die beliebte Sommerfrucht allerdings mit pikantem Grillkäse. „Halloumi wird abwechselnd mit Basilikum und Erdbeeren auf Spieße gesteckt. Durch die Röst- wie Raucharomen vom Grill entsteht dadurch eine Note, die diese Variante auf ein nächstes Level hebt.“ Kurz: Rauch ist für Grillfans wie ein Gewürz und garantiert letztendlich den unverkennbaren Geschmack.