Ostern ohne bunte Ostereier? Schon seit einigen Wochen zieren die bunten Eier die Regale der Supermärkte. Dabei kann man Eier ganz einfach selbst färben und das ganz ohne künstliche Farbstoffe. Denn diese sind oft aggressiver, können bis ins Eiweiß färben, vereinzelt unerwünschte Reaktionen auslösen und belasten zusätzlich die Umwelt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit Lebensmitteln, Blüten, Kräutern und Blumen ganz leicht Ihre eigenen Ostereier färben können.
Warum werden an Ostern eigentlich Eier gefärbt?
Die Geschichte der Ostereier reicht zurück bis ins Mittelalter. Zwischen Aschermittwoch und Karfreitag wurde eine strenge Fastenzeit eingehalten. Fleisch und Eier fielen in dieser Zeit unter das Abstinenzgebot, man durfte sie also nicht essen. Die Hühner legten aber trotzdem eifrig weiter Eier. Um diese Eier haltbar zu machen, wurden sie gekocht und rot gefärbt, um sie nicht mit den frischen Eiern zu verwechseln. Eier, die in der Karwoche gelegt wurden, galten als besonders heilig. Am Ostersonntag durfte man nach 40 Tagen Fasten endlich wieder Eier essen.
Mut zur Farbe - mit Obst und Gemüse
Heutzutage sind die Ostereier nicht nur rot, sondern kunterbunt. Diese Lebensmittel färben Eier bunt:
- Gelb / Orange: Kurkuma, Kamillenblüten, Karotten
- Rot / Rosa: Rote Bete, Zwiebel rot
- Blau / Lila: Heidelbeeren (zum Beispiel aus dem Tiefkühler) oder Heidelbeersaft, Rotkohlblätter
- Grün: Spinat, Brennnesselblätter
- Braun: Kaffee, Zwiebel weiß
Tipp: Je nachdem, welches Farbergebnis gewünscht ist, können braune und weiße Eier verwendet werden. Die Farbintensität ist bei weißen Eiern höher, wohingegen bei braunen Eiern das Ergebnis oft pastelliger wirkt.
Wir haben das direkt ausprobiert!
Ostereier natürlich färben: So geht’s!
Ein Vorteil beim natürlichen Färben ist, dass man sich einen Arbeitsschritt sparen kann. Die Eier werden im Farbsud gekocht und müssen somit nicht vorgekocht werden. Und so können Sie es nachmachen:
- Kochen Sie für den Farbsud zwischen 250 Gramm (bei roten Beeten) und 500 Gramm (bei Spinat) in einem Liter Wasser auf und lassen Sie ihn anschließend mindestens 20 Minuten bei niedriger Hitze köcheln.
- Gießen Sie den Sud durch ein Sieb in einen neuen Topf ab und geben Sie vorsichtig die ungekochten Eier hinein. Tipp: Mit einem Schuss Essig im Sud können die Eier die Farben besser aufnehmen.
- Kochen Sie die Eier in diesem Sud für mindestens zehn Minuten. Eier ab und zu (mit einem Löffel) bewegen, damit die Schale gleichmäßig Farbe annimmt. Tipp: Für ein intensiveres Farbergebnis können die Eier nach dem Kochen noch länger im Sud ziehen.
- Nehmen Sie die Eier aus dem Wasser und tupfen Sie die Eier mit einem sauberen alten Tuch trocken. Durch das Tupfen entsteht ein schönes, ungleichmäßiges Muster.
- Zu guter Letzt können Sie den trockenen Eiern einen schönen Farbglanz geben, in dem Sie es mit einem pflanzlichen Öl einreiben.
Tipp: Die meisten natürlichen Färbemittel bekommt man auch als Pulver in der Apotheke, wenn Sie diese nicht im Haus haben. Dann braucht man nur 30g pro Liter Wasser für den Farbsud. Für mache Obst und Gemüsesorten, wie Rote Beete, können auch natürliche Säfte verwendet werden.
Kaputte Strumpfhosen für optische Highlights
Wem das Tupf-Muster zu langweilig ist, kann sich mit Blumen und alten Nylonstrumpfhosen austoben. Bei einem Spaziergang oder einem Besuch im Garten finden sich im Frühling schon die ein oder anderen Blüten oder Kräuter, mit denen sich die Eier kreativ verzieren lassen. Legen Sie die Blüten oder Blätter vor dem Färben auf die Schale und stecken Sie das Ei in eine alte Nylonstrumpfhose. Knoten Sie diese fest zu, denn dort, wo das Blatt oder die Blüte die Schale bedeckt, kommt weniger Farbe hin. So wird das Muster auf das Ei „gedruckt“.
Auch mit Essig oder Zitronensaftkonzentrat auf einem Wattestäbchen lassen sich Muster nachträglich in die Färbungen malen. Die Farbe wird durch die Säure an der gewünschten Stelle gelöst und somit heller.
Haben Sie schon Erfahrungen mit Ostereierfärben? Teilen Sie diese in den Kommentaren!