Prolog: Die Fahrt mit der Schloßbergbahn wird zur dramaturgischen Zäsur, zum Zeitenwechsel von der Gegenwart hin zum Moment, als Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts am Scheideweg stand. Vor der Kanonenbastei wird das Publikum mit einem Stefan-Zweig-Zitat begrüßt: Nie habe Europa mehr an seine Zukunft geglaubt "als in dieser Zeit, da wir meinten, eine neue Morgenröte zu erblicken". Doch das Leuchten erwies sich als "Feuerschein des nahenden Weltenbrandes".
"Endzeit Europa" ist ein eindringliches Stationentheater, quer durch die Kanonenbastei und das Grauen des Ersten Weltkriegs. Jeder durch Vorhänge abgetrennte Raum eröffnet dem Publikum einen Blick auf Splitter der Zeit: von exstatischer Vorfreude, misslungenem politischen Taktieren bis zur verstümmelten Soldatenseele.
Katrin Ebner, Werner Halbedl und Alexander Kropsch schaffen gemeinsam mit Laien-Darstellern ein intensives und zudem schlau inszeniertes Panorama - mit grandiosem Schlussbild, das schließlich wieder in die Realität zurückführt.
Endzeit Europa
25.-27., 31. 5. und 1.-3. 6.
Kanonenbastei (Schlossberg), Graz
Treffpunkt: Talstation Schloßbergbahn, 19.50 Uhr
Karten: Tel. 0680-55 00 147