Die Ausstellung "Verschwundenes Graz" mit Bildern von Leopold Bude von 1863 bis 1912, einem Zeitraum umfassender Neugestaltung der Stadt, läuft zur Zeit im GrazMuseum.
"Facebook ist immer wieder rätselhaft", sagte Direktor Otto Hochreiter zur Schau über das "verschwundene Graz". 1.950 Menschen hätten sich angemeldet, "wir müssen mit einem Ansturm rechnen. Offenbar haben wir da etwas berührt". In der Tat wird in Graz derzeit so viel und so umstritten gebaut wie zu der letzten großen Stadtveränderungswelle vor und um 1900. "Das war eine Bautätigkeit, die ihresgleichen sucht, damals wurde Graz zu der Stadt, die wir heute lieben und schützen. Wir zeigen die Bilder nicht aus nostalgischer Sicht, denn Stadt sein bedeutet ständigen Wandel", sagte der Direktor.
Die Ausstellung, die 120 aus rund 250 Fotografien des Pressefotografen Bude zeigt, wird bis 28. August gezeigt - praktisch als Ergänzung zur Dauerausstellung "360 Graz". Gegliedert ist sie in drei große Räume, wie sich auch Graz darbietet, in linkes und rechtes Murufer, mit der Inneren Stadt inmitten. Eine Karte zeigt die heutigen Straßenverläufe, darauf ist eine Darstellung der Bebauung von 1892 projiziert. Die Bilder entführen in eine Stadt, die aus heutiger Sicht wohl verwirren würde: Elendsbauten inmitten des ersten Bezirks, praktisch nackte Murufer, bar jedes Baumes, ein Baustellengelände an der Landhausgasse, wo heute der rückwärtige Teil des Rathauses mit seiner historisierenden Außengestaltung steht. Das heute prunkvolle Landhaus war vor über 120 Jahren in einem offenbar schlimmen baulichen Zustand.
Verschwundenes Graz
Leopold Budes "Häuser-Aufnahmen" 1863-1912.
10. 3. bis 28. 3. 2017 - Mo, Mi bis So 10-17 Uhr
GrazMuseum, Sackstraße 18, Graz
Tel. (0316) 872 76 00
www.grazmuseum.at