Mit Bravorufen und tosendem Applaus belohnte das Publikum die Premiere der "Grazbürsten". Auch in der 32. Saison bietet das "Kabarett in grün/beiß" mit "Hohnoris Causa" Erwartetes und Vertrautes: Nummernkabarett von verschiedenen Autoren; satirisch aufbereitet werden Themen, die aktuell für Aufregung sorgen.
Von den Grazbürsten-Urgesteinen sind inzwischen nur mehr Gerhard Wanker und Franz Gollner verblieben. Wanker, der die musikalischen Nummern schreibt und mit flotter Umbaumusik die Pausen zum Vergnügen macht, und Gollner, der als Erzkomödiant schon durch sein bloßes Erscheinen die Lacher auf seiner Seite hat. Beim Nachwuchs bewähren sich gleichermaßen Christian Barboric (mit exzellenter Elvis- und Gabalier-Parodie), Karin Riedler und Tatiana Wolf. Neuzugang Gernot Sick hat eine natürliche Bühnenpräsenz und gibt einen köstlichen Alf-Poier-Doppelgänger. Mit der "Tarifberatung" empfiehlt sich Florian Peter Kutej als neuer Textschreiber.
Dass die Ehe wie eine Fußfessel, der Ehering wie eine Handschelle ist, wirkt schon etwas altbacken. Und warum die Stellen, dass der "Meisterbettler" nach seiner Sanierung wieder Hand und Fuß hat oder die "Kaserne mit Asylanten g'füllt" wird, so ein Brüller sind, bleibt schleierhaft.
Eva Schulz