Wo wohl ließe sich barocke Pracht besser entfalten als im Schloss Eggenberg? Grund genug für styriarte, ein rundum gelungenes (Musik-)Fest in und bei den in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts fertiggestellten Prunkräumen auszurichten.
Zum reibungsloseren „Umzug“ von der einen zur anderen Örtlichkeit war das zahlreich erschienene Publikum in mehrere Gruppen aufgeteilt, und so lief, nicht zuletzt auch durch das eifrige Zutun des regieführenden Haushofmeisters Thomas Höft, alles wie am Schnürchen. Nicht mal der lautstarke Gewitterguss beim Finale vermochte die festlichen Klänge Johann Joseph Fux’ wesentlich zu trüben.
In Originalgewandung spielte die „Neue Hofkapelle“ unter Lucia Froihofers kompetenter Leitung prächtig auf, Cembalist und Blockflötist Michael Hell faszinierte mit musikalischer Vielfalt und authentischer Artikulation, für die Perkussion zeichnete Toti Denaro, fürs strahlende Trompetengeschmetter Jean-François Madeuf und Julian Zimmermann verantwortlich.
Wortgewaltig predigte Abraham a Santa Clara – Johannes Silberschneider kennt man längst aus Film und Fernsehen. Countertenor Kai Wessel war in einem jener beiden eher kurzen Stücke zu goutieren, die nicht der Hand des seitens des Kaisers überaus geschätzten steirischen Hofkompositeurs entstammen; mit einer instrumentalen Rarität ließ sich Lautist Ulrich Wedemeier hören.
Als wahres Barockfest sollten indes auch noch andere Leckereien parat stehen: „Im Graben“ erweckten Sepp Pichler und Anna Barbara Wagner im Volkston den Dudelsack, die Drehleier und die Bauernfidel zu klanglichem Leben.