„Ich bin immer noch keine Prinzessin“, sagt Vaiana in einer Schlüsselszene ihres zweiten Leinwandabenteuers augenzwinkernd. In der Tat widerspricht das taffe Inselmädchen stereotypen Disney-Prinzessinnen: selbstbestimmt stürzt sie sich von einem Abenteuer ins nächste. Den Traumprinzen braucht es nicht. Ein paar Jährchen ist es her, seitdem die junge Ozeanierin, Bewohnerin der Insel Motonui, sich auf die Suche nach dem Halbgott Maui begab und ihrem Stamm neue Hoffnung schenkte. Man ließ sich von alten polynesischen Mythen inspirieren.
Nun gilt es, einen Götterfluch zu brechen, der gesamte Inselvölker bedroht. Mit frischer Crew geht es wieder über die Weltmeere. Neue Akzente sucht man in der Fortsetzung, die ursprünglich auf Disney+ als Serie hätte erscheinen sollen, sonst vergebens. Erzählerisch verkehrt man in vertrauten Gefilden. Der Musik, im ersten Teil noch von Musical-Wunderwuzzi Lin Manuel Miranda (“Hamilton“) beigesteuert, fehlt es an Wiedererkennungswert. Warum aber ein altes Rad neuerfinden, wenn dieses noch funktioniert? Die wundersame Welt von Vaiana bleibt einladend, obgleich der große Zauber verflogen ist.
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Christian Pogatetz