Zu „Rosenheim Cops: Totholz“, am 14. 11. im ORF

Majestätisch trabt der Hirsch vorüber, schon hallt ein Schuss durch den Tann. Ein Treffer mit weitreichenden Folgen, und so gilt es einiges zu klären: Wer war an dem Vorfall beteiligt? Mit wessen Waffe wurde geschossen? Und wer hat überhaupt abgedrückt?

Fast wähnt man sich in einer aktuellen Politreportage direkt aus den steirischen Revieren. Aber nein, hier liegt keine dynamische ORF-Programmierung im Zuge der dornauerischen Jagdaffäre vor, sondern  ein neuer Fall der Rosenheim-Cops in Spielfilmlänge.

„Es gabert a Leich‘!“

Ähnlichkeiten zu aktuellen Ereignissen lassen sich aber schwer übersehen, immerhin geht es in der Folge auch um fragwürdige Geschäftemacherei und undurchsichtige Finanztransaktionen. Wenn Hansen, Stadler, Mohr und Fr. Stockl („Rufen Sie mich umgehend zurück, es gabert a Leich‘!“) im Holzhändlermilieu fahnden, geht schneller was weiter als bei Ermittlungen im Investorenbusiness; zumindest ein Übeltäter nämlich ist im Film bald identifiziert: der Borkenkäfer war’s, er hat ein Forstgebiet angefressen.

Nach 90 Minuten ist dann auch ein Mensch überführt und legt ein Geständnis ab. Spätestens hier unterscheiden sich Jagdaffären im Krimi und in der Realität; in letzterer schweigen die Beteiligten bekanntlich so eisern wie ein toter Hirsch.