Was für ein großartiger, ausgefuchster Titel! „Meisterwerke der Bedeutungslosigkeit“ heißt das neue Album von Georg Laube, der seit vielen Jahren fixer Bestandteil der heimischen Musikszene ist. Zwölf ausgesprochen starke, abwechslungsreiche Songs sind darauf zu hören, aufgenommen mit einer knackigen, kompakten, hochgradig homogenen Band, die es immer wieder ordentlich krachen lässt, aber auch die leisen Töne beherrscht.
Als Liedermacher wird Laube meist schubladisiert, aber das greift wohl zu kurz. Ja, der Grazer macht/schreibt Lieder, sehr gute sogar, die zwischen Poesie und Protest pendeln, zwischen großer Gefühligkeit und zorniger Gesellschaftskritik, dennoch ist das Korsett zu eng. Laube singt im Dialekt, schrammt immer wieder am Chanson vorbei, um dann im nächsten Lied einen tangoartigen L‘Amourhatscher hinzulegen. Dann wieder blitzt ein Ludwig Hirsch selig durch, und plötzlich kommt Frank Turner um die Ecke. Nicht falsch verstehen: Nichts ist epigonenhaft daran, Laubes Musik trägt eine eigene DNA in sich und ist geprägt durch Haltung und die Gelassenheit eines Mannes von der Straße, der schon alles gesehen und gehört hat und sich trotzdem seinen gerechten Grant über die Blödheiten und Bösartigkeiten der Menschen erhalten hat.
Anspieltipps auf dem neuen Album: „An der Elbe“ ist eine zarte Piano-Ballade, das darauffolgende „Unterm Vulkan“ ein brodelnder Dystopie-Hadern. Zwischen diesen Polen, zwischen Ruhe und Sturm, hat Laube seinen Platz gefunden. „Hol doch alles der Teufel“ heißt ein Song. Soll sein, aber diese Meisterwerke der Bedeutungslosigkeit kann er ruhig hierlassen.
Georg Laube. Meisterwerke der Bedeutungslosigkeit.
Laubfrosch Records.
Infos & Bestellung unter: www.laubemusic.com