Mit welchem Geruch verbindet man Knittelfeld? Mit Blumen oder mit Jauche? Mit beidem offensichtlich. So steht es zumindest im „Knittelfelder Freundschaftsbuch“, einem Projekt, das die Bewohnerinnen und Bewohner Knittelfelds dazu aufruft, ihren persönlichen Bezug zur Stadt via Fragebogen festzuhalten. Zwischen ungeschminkter Wahrheit, milder Provokation und ebensolcher Zuneigung (also wie in echten Freundschaftsbüchern üblich) pendeln die Statements, die am Hauptplatz ausgestellt sind. Die Stadt hat wenig überraschend dieselben Probleme wie ähnliche Kommunen, allein der Leerstand ist unübersehbar. Die lokale McDonald’s-Filiale spielt im sozialen Leben heute offenbar eine noch wesentlichere Rolle als der Minigolfplatz. Dieses Kleinod wird von Ingrid Stuhlpfarrer betrieben, die auch in der „Hall of Fame“ gleich nebenan einen Platz gefunden hat. Die von Historiker Karl Stocker konzipierte Ausstellung ist den Heldinnen und Helden des Knittelfelder Alltags gewidmet. Wie dem Arzt Anton Prietl, der zwischen 40.000 und 50.000 Hausbesuche absolviert hat oder der Stadtgärtnerin Elisabeth Burböck, die unter anderem dafür sorgt, dass Knittelfeld eher nach dem ersteren des oben Erwähnten riecht.