Preise hat er schon viele. Hörspielpreise, Filmpreise, den Österreichischen Würdigungspreis für Literatur, den Grimme-Fernsehpreis für die „Piefke-Saga“. Weil er „die Tradition des Volksstückes im Horváth’schen Sinne“ fortsetzt, wurde ihm 2013 auch schon der Ödön-von-Horváth-Preis verliehen. Und jetzt folgt der Lebenswerk-„Nestroy“, der Wiener Theaterpreis mit Österreich-Strahlkraft, für den Romancier, Dreh- und Kinderbuchautor, Opernlibrettisten, Übersetzer und zuallererst, natürlich: Dramatiker Felix Mitterer.

Mehr als 50 Stücke

Sein Werk ist so vielfältig, er selbst als Autor so produktiv, dass der schiere Umfang seiner Theaterarbeiten überrascht: Mehr als 50 Stücke hat der Tiroler seit seinem Erstling „Kein Platz für Idioten“ verfasst. Das 1977 an der Tiroler Volksbühne Blaas uraufgeführte Stück über die Ausgrenzung eines behinderten Jugendlichen zählte lange zu seinen meistgespielten; es folgten Werke wie „Stigma“, „Kein schöner Land“, „Sibirien“, „In der Löwengrube“, „Der Patriot“, „Märzengrund“, „Vomperloch“; allen gemeinsam ist die Anteil und Partei nehmende Auseinandersetzung mit den Marginalisierten und Widerständigen.

In Österreichs Nachkriegs-Theater war Mitterer einer der wichtigsten Autoren, die das Volksstück zum Instrument der Gesellschaftskritik gemacht haben, in mittlerweile fast 50 Jahren hat er, so formuliert es die Nestroy-Juryvorsitzende Alexandra Althoff, ein Werk geschaffen, „dessen ästhetischer Kern die Opposition gegen Kitsch und vorschnelle Versöhnlichkeit bildet und das stets Partei für Außenseiter und Benachteiligte ergreift“. Der Preis kommt zur rechten Zeit: Auch wenn sich manche Themen in fünf Jahrzehnten geändert haben, ist Mitterers Haltung heute wichtiger denn je.