Am Donnerstag um exakt 13 Uhr ist es wieder so weit. Dann wird Mats Malm, der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie, in Stockholm das Geheimnis lüften und die Gewinnerin, den Gewinner des diesjährigen Literaturnobelpreises verkünden. Zur Erinnerung: Im Vorjahr war es der Norweger Jon Fosse, den eigentlich niemand auf dem Radar hatte. Und so wird es vermutlich auch diesmal wieder sein. Die Buchmacher und Experten schließen ihre Wetten ab und geben Tipps – und dann zaubert die Akademie eine Überraschung aus dem Hut.

Zu den Dauerfavoriten gehören die kanadische Autorin Margaret Atwood, der indisch-britische Schriftsteller Salman Rushdie, der 2022 bei einem Messer-Attentat schwer verletzt wurde, und der Japaner Haruki Murakami. Sie werden seit Jahren von den Online-Wettanbietern hoch gehandelt. Und wer zählt heuer zu den Favoriten? Ein Name, der immer wieder fällt, ist jener der chinesischen Schriftstellerin Can Xue. Ihr bürgerlicher Name lautet Deng Xiaohua, und sie zählt zu den wichtigsten Vertreterinnen der experimentellen Avantgarde Chinas. Ebenfalls hoch im Kurs steht die kanadische Autorin Anne Carson, die in ihrer Heimat und den USA als eine der wichtigsten Stimmen der zeitgenössischen Lyrikszene gehandelt wird. Unter den Männern fallen oft die Namen des Argentiniers César Aira und des Australiers Gerald Murnane.

Für Buchmacher nobelpreisverdächtig: Norbert Gstrein | Für Buchmacher nobelpreisverdächtig: Norbert Gstrein
Für Buchmacher nobelpreisverdächtig: Norbert Gstrein
| Für Buchmacher nobelpreisverdächtig: Norbert Gstrein © APA

20 Jahre nach der Verleihung des Literaturnobelpreises an Elfriede Jelinek und fünf Jahre nach Peter Handke findet sich heuer wieder ein Österreicher auf den vorderen Rängen der Buchmacher. Es ist aber nicht – wie in den Jahren zuvor – Christoph Ransmayr, sondern überraschenderweise der in Hamburg lebende Tiroler Schriftsteller Norbert Gstrein. Aber warten wir ab, bis Mats Malm das Wort ergreift. Vermutlich werden wir wieder völlig überrascht sein.