Bibi Fellner und Moritz Eisner können (fast) alles. Die charmant-ermittelnden Grantscherm aus Wien tappen selbst dann nicht ins Fettnäpfchen, wenn sie wie im heutigen Fall namens „Deine Mutter“ tiefer in die Hip-Hop-Szene eintauchen, als ihnen wahrscheinlich lieb ist.
Der Auftaktfolge der „Tatort“-Saison mangelt es weder an markigen Sprüchen noch an Macho-Allüren, Influencer-Getöse, Kraftausdrücken auf Englisch oder Denglisch noch an koksenden Figuren, Autotune oder eben Hip-Hop. Bis einer der Stars der Szene stirbt; verkörpert von Aleksandar Simonovski aka Jugo Ürgens aka Yugo.
Aber: Es ist liebenswert, wie „Tatort“-Debütantin Mirjam Unger Adele Neuhauser und Harald Krassnitzer nebst frischem, diversem Cast ins Milieu von „Beefs“ plumpsen lässt. Das macht unglaublich Spaß. Ihre Musik-Expertise ist offensichtlich, die Rap-Stars KeKe und Yugo beeindrucken spielerisch. Edita Malovčić glänzt als kaputte Mutter des Mordopfers und Hary Prinz als schleimiger, Orchideen züchtender Gangsterboss. Dann rappen Bibi und Moritz auch noch. Na servas! Wie gesagt: Die beiden können (fast) alles. Den Rest verzeiht man ihnen gern.
Bewertung: ●●●●○