Die vertikal gespannten Gummischnüre auf der Burgtheaterbühne sind so dehnbar wie das Rückgrat von Johann Holtrop. Die Figur aus Rainald Goetz‘ bissigem, 2012 erschienenem Roman ist Vorstandsvorsitzender des Medienkonzerns Assperg AG in einem deutschen Kaff namens „Krölpa an der Unstrut“. Ein narzisstischer Profiteur der New Economy in den Nullerjahren; machtbesessen, skrupellos, austauschbar. Ein Netz aus Strippenziehern und Seilschaften verhalf ihm einst zum Aufstieg nach ganz oben – das Bühnenbild-Dickicht von Olaf Altmann verdeutlicht das. Doch der Karrierist verzockt sich und fällt in der Finanzen-Akrobatik tief.