Der Festival-Sommer ist noch nicht zu Ende, und auch weitere Konzert-Großereignisse stehen auf dem Programm. Welche Auswirkungen die Absage der Taylor-Swift-Konzerte darauf hat, lässt sich jetzt noch nicht sagen. Man kann davon ausgehen, dass die Sicherheitsvorkehrungen weiter verstärkt werden, weitere Absagen dürfte es aber nach derzeitigem Stand nicht geben. Bereits nächste Woche, ab 14. August, findet in St. Pölten das Frequency Festival mit Headliner Ed Sheeran statt. Und ab 21. August geben Coldplay im Wiener Ernst-Happel-Stadion das erste von insgesamt vier Konzerten – insgesamt mehr als 200.000 Menschen werden erwartet.
Was die Konzerte von Coldplay betrifft, gibt es ein Statement des Veranstalters Live Nation: „Wir verstehen die Rückfragen und Bedenken aller Fans, aber wir sollten versuchen, Ruhe zu bewahren und die Situation nicht mit Spekulationen weiter anzuheizen“, heißt es darin. Und weiter: „Wir sind in ganz engem Austausch mit den zuständigen Sicherheitsbehörden und orientieren uns an deren Einschätzungen und Empfehlungen“, wurde betont. „Alle Fans können davon ausgehen, dass die Sicherheit der Besucher, Mitarbeiter und Künstler stets Vorrang hat.“ Auch Omar Haijawi-Pirchner, Leiter der „Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst“, ortete bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Bezug auf die Coldplay-Gigs in Wien und das Frequency Festival in St. Pölten „keine Informationen, dass weitere Konzerte einer expliziten Gefahr unterliegen“.
Die Absage der Wien-Konzertreihe von US-Superstar Taylor Swift ist für Musikwirtschaftsforscher Peter Tschmuck „der größte anzunehmende Unfall“, die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen für Österreich und Wien werden sich jedoch in Grenzen halten. Eine Stornowelle in den Wiener Hotels blieb vorerst aus. Sowohl die Swift-Konzerte als auch das Frequency Festival werden von Barracuda Musik veranstaltet. Chef Ewald Tatar betonte am Montag, dass die Entscheidung zur Absage richtig gewesen sei. Die Maßnahme sei „in Koordination mit dem Management der Künstlerin“ getroffen worden.
Tatar verwies auf die Gefahrensituation: „Wir hätten heute ab 6 Uhr wahrscheinlich schon 10.000, 15.000 Besucherinnen und Besucher vor dem Stadion gehabt. Das hätte sich den ganzen Tag aufgestaut auf bis zu 60.000 bis 65.000 Personen im Stadion plus noch einmal erwartete 20.000 bis 30.000 Zaungäste. Das ist eine ungeheure Menge. Insofern muss ich sagen, bin ich jetzt trotz allem mit dieser Entscheidung sehr zufrieden.“ Auf die Frage, was das nun für künftige Großveranstaltungen bedeutet, sagte Tatar: „Ich will nicht den sprichwörtlichen Teufel an die Wand malen. Wir hatten eine außergewöhnliche Situation, eine Künstlerin in der Stadt, die außergewöhnlich ist, es wurde reagiert von allen Seiten.“